In Kärnten bib(b)ert es wieder

Patricia Graf mit einem Biberbaby in Norwegen | Foto: KK
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  • Patricia Graf mit einem Biberbaby in Norwegen
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Während sich die meisten jungen Menschen für Pferde, Hund und Katz interessieren, fühlt sich die Moosburgerin Patricia Graf zu einer ganz anderen Spezies hingezogen – zu Bibern. Bereits in ihrer Diplomarbeit setzte sich die Zoologin mit den vierbeinigen Einwanderern auseinander.
Die Forscherin machte sich auf die Spur nach Revieren der Nager in Kärnten und wurde prompt fündig. 16 Biberreviere – mit Reichweiten zwischen einem halben und sechs Kilometern – entdeckte die 27-Jährige an der Drau und deren Stauseen, der Glan, der Sattnitz und der Gurk sowie am Keutschacher See und dem Wörthersee. „Zwischen 50 und 70 Biber sind hier heimisch“, berichtet sie.
Seit Beginn ihres Doktorats vor zwei Jahren an der Universität für Bodenkultur, ist Graf in Bø i Telemark in Norwegen stationiert und begleitet die Tiere bis zu deren Schlafhöhlen.

Bibern in Norwegen auf der Spur
„Nachts begeben wir uns mittels Elektroboot und GPS auf die Suche nach den Nagetieren“, erzählt sie. Diese werden gefangen, gewogen, gemessen; es wird Blut entnommen und Ohrmarken werden eingezogen. Die Tiere werden mit einem Fellsender ausgestattet. So gewonnene Daten geben Aufschluss über ihr Verhalten.
Insbesondere das Paarungsverhalten der größten Nagetiere Europas interessiert die Neo-Norwegerin: „Biber leben monogam und bleiben im Normalfall ein Leben lang zusammen. Doch warum finde ich dann doch hin und wieder ein Männchen in einem ,fremden‘ Revier?“ Die Moosburgerin erforscht unter anderem, inwieweit sich Männlein und Weiblein, im Hinblick auf die Aufgabenteilung – ähnlich wie bei Mann und Frau unterscheiden.
In Kärnten ist Graf – sie kommt alle zwei Monate nach Hause – die Drau mit dem Boot bis Unterdrauburg abgefahren und konnte auf der gesamten Strecke Nagespuren erkennen: „Es liegt nahe, dass der Biber von Slowenien und Kroatien nach Kärnten gewandert ist.“

Werner Petutschnig von der Abteilung Naturschutz der Landesregierung Kärnten: „Biber sind nachtaktiv, scheu und relativ unauffällig. Doch vor wenigen Wochen ist ein Biber in Twimberg im Lavanttal von einem Lkw überfahren worden“, sagt Petutschnig. Er hofft auf ein eigenes „Bibermanagement“ der Jägerschaft.
Mit größeren Schäden verursacht durch Biber sei nicht zu rechnen. Petutschnig betont: „Der Castor Fiber, wie er in der Wissenschaft genannt wird, ernährt sich hauptsächlich von Weidengehölzern. Diese sind wirtschaflich eher unrelevant.“
In einzelnen Fällen stehen auch Eschen und Äpfelbäume auf dem biberischen Speiseplan. Um dies zu verhindern, rät Graf zu Drahtzäunen: „Der Zaun muss einen Meter hoch sein und direkt am Stamm abschließen. Ist der Zaun zu kurz, stellt sich der Biber ganz einfach auf die Hinterbeine“, schmunzelt die Biber-Expertin.

Zurück zum Ursprung
Der bis zu 36 Kilo schwere und 130 Zentimeter lange Biber wurden vor mehr als 200 Jahren in Europa und so auch in Kärnten ausgerottet. Nun scheint es, dass er sich in seinem ursprünglichen Lebensraum wieder heimisch fühlt. Dies liege an der geeigneten Ufervegetation. „Pappeln und Weidehölzer müssen am Ufer vorhanden sein. Es darf auch nicht verbaut sein, damit der Biber seine Höhlen zum Schutz bauen kann“, weiß Graf.
Der Biber bereichert den Naturschutz, indem er Bäume fällt. Im Gewässer entstehen neue Strukturen und durch den Aufstau entstehen neue Lebensräume. „Das Tier strukturiert und gestaltet den Lebensraum und dies erhöht die Biodiversität, mehr Tierarten werden wieder heimisch. Biber sind herzlich willkommen“, sagt Petutschnig. Na dann, lassen wir es bib(b)ern …

Autorin: Katja Auer

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