Was tun bei Schnupfen und Heiserkeit?

Sieben Tage Ruhe!

Schnupfen, Husten, Halsweh, Heiserkeit: Was hilft einem Erkrankten im Ernstfall wirklich?

BEZIRK FELDKIRCHEN (chl, vep, sas). Haben Sie heute schon? Geschnupft, gehustet, hat der Hals gekratzt? Wenn nicht, bleiben Sie dabei. Wenn doch – für die Vorbeugung ist es leider zu spät, obwohl: Schaden kann's auch im Ernstfall nicht: "Viel Bewegung in der freien Natur, auch wenn's kalt ist", lautet der Tipp von Allgemeinmediziner Wilhelm Jerusalem für die beste Prophylaxe.

Kombipräparate nicht sinnvoll

"Kombipräparate sind nicht nützlich, da man sich damit Nebenwirkungen einfängt und man Medikamente einnimmt, die man gar nicht braucht", erklärt der Feldkirchner Allgemeinmediziner Karl Heinz Werginz. Er verschreibt lieber Mono-Präparate. "Damit nimmt der Erkrankte nur das ein, was er braucht." Zudem, so Werginz, können Medikamente bei einer Erkältung die Symptome nur lindern, aber nicht heilen. "Bei Kopfschmerzen beispielsweise ist es sinnvoll, ein Medikament zu nehmen, aber heilen kann nur der Körper selbst."

Ruhe tanken

Das Wichtigste bei einer Erkältung ist: viel Trinken, Ruhe und auf den Körper horchen. "Eine Erkältungskrankheit hält der Mensch aus, der Heilungsprozess dauert im Normalfall sieben Tage." Mit viel Trinken meint Werginz zwei bis drei Liter, am besten heißen Tee. Und: "Wenn der Körper einem sagt, er braucht Schlaf, dann muss man auf seinen Körper hören."

Schonen und abwarten

Auch Apothekerin Gerda Holzgruber ist keine Freundin der Kombi-Präparate: "Die meisten sind fiebersenkend, entzündungshemmend und schmerzstillend. Man muss sich bewusst sein, dass Krankheitssymptome damit unterdrückt werden und die Gefahr besteht, dass man genau das nicht tut, was bei grippalen Infekten das Wichtigste ist: sich zu schonen." Sie hält den gegenteiligen Weg für sinnvoller: das Immunsystem beim Kampf gegen die Viren zu unterstützen, etwa mit Vitaminen und pflanzlichen Extrakten. "Letztendlich entscheidet aber der Kunde nach der Beratung, was er möchte: Symptome unterdrücken oder Immunsystem stärken. Etwa die Hälfte entscheidet sich dennoch für Kombi-Präparate", so Holzgruber.

Vorsicht bei Medikamenten

Es gibt jedoch Personen, für die diverse "Schnupfen-Helfer" gefährlich sein können, so die Apothekerin. "Menschen mit chronischen Grunderkrankungen wie hohem Blutdruck müssen z. B. aufpassen. Alles, was die Nase frei macht, verengt in der Regel die Gefäße." Wer regelmäßig Medikamente einnimmt, müsse zudem mit dem Arzt klären, ob sich diese mit allen Inhaltsstoffen von Kombi-Präparaten vertragen.
Einig sind sich Ärzte und Apotheker darin: Oft reichen bewährte Hausmittel gegen Erkältungen und zur Unterstützung des Immunsystems, wie schwarzer Hollersaft, Linden-, Salbei-, Hollerblütentee und ähnliches mehr.