„Bessere Medizin zum selben Preis“

Alois Stöger will die Qualität der medizinischen Leistungen steigern und so Kosten senken | Foto: bmg
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WOCHE: Sie möchten die Kostensteigerung in der Gesundheit auf 3,6 Prozent drücken. Wo sehen Sie das Potenzial dafür?
STÖGER: Das größte Potenzial sehe ich an den Schnittstellen zwischen den Institutionen. Wichtig ist, dass wir Patienten-orientierter umgehen. Ein Beispiel: Bisher hat ein Arzt doppelte Medikamente verschrieben, weil er nicht gewusst hat, was ein anderer Arzt bereits gemacht hat. Jetzt geht es darum, Transparenz zu schaffen.

Es gibt ja auch doppelte Untersuchungen ...
Das ist das Nächste, weil ein Krankenhaus dem anderen nicht traut, wiederholt man Leistungen. Manche werden weiterhin wiederholt werden müssen, aber wir sollen die Leistung einer Institution in der nächsten weiterverwenden können.

Wie wollen Sie die Transparenz herstellen?
Indem wir Behandlungsprozesse sichtbar machen und etwa den elektronischen Gesundheitsakt einführen. Die Länder, die Krankenanstaltenträger sollen gemeinsam mit den Gebietskrankenkassen die Verantwortung über die Planung und Steuerung übernehmen.

Datenschützer melden große Bedenken gegen den elektronischen Gesundheitsakt an. Was entgegnen Sie?
Ganz etwas Einfaches: Was wir vorgesehen haben, wird einen Qualitätsschub im Datenschutz auslösen, weil unsere Vorhaben auf den höchsten Standards aufbauen.

Welche Rollen spielen die Verwaltungskosten? In Kärnten sind sie überdimensional hoch.
Das ist auch ein Thema. Indem man die Kosten sichtbar macht, wird der Druck erhöht, effizient zu arbeiten.

Was sagen Sie Kärntnern, die aufgrund der Kostendämmung Angst um die Qualität der Medizin haben?
Niemand braucht Angst zu haben, im Gegenteil. Wenn es uns gelingt, die bessere Qualität der Leistung zu erbringen, ist es billiger. Ein Beispiel: Wenn wir nach einem Herzinfarkt in guter Qualität Stents setzen, aber den Prozess der Wiedereingliederung nicht schaffen, hat der Patient nichts davon und es wird teurer. Ich muss bei der Planung einer Operation auch die Rehabilitation mitberücksichtigen.

Muss man auch auf die Einweisungen achten?
Es werden immer Ärzte sagen müssen, was notwendig ist. Wichtig ist auch, dem Arzt bei grenzwertigen Entscheidungen eine Rückmeldung zu geben, dass man es hätte anders machen können. Dann ist der Arzt in der Lage, dies bei anderen Patienten besser einzuschätzen.

Manche in Kärnten schlagen Alarm, dass Personalmangel herrscht. Gibt es ihn?
Die Situation in Kärntner Krankenhäusern kenne ich nicht im Detail. Generell ist es so, dass wir in Österreich eine hohe Ärztedichte haben. In einzelnen Fachgebieten haben wir aber durchaus Mangel: Daher habe ich auch eine Verordnung erlassen, damit in der Kinder- und Jugendpsychiatrie mehr Ärzte ausgebildet werden. Ich habe auch das Zusatzfach Geriatrie für Allgemeinmediziner eröffnet. Es kann sein, dass in einzelnen Spitälern oder Regionen Mangel herrscht – das liegt aber meistens an den Rahmenbedingungen und manchmal am Betriebsklima.

Zur Sache - Stöger:
Alois Stöger über Themen der Rot-Schwarzen-Koalition.

Zum Sparpaket: „Es ist etwas Wichtiges erreicht worden: nämlich ein ausgeglichenes Strukturpaket, das auch auf der Einnahmenseite Maßnahmen setzt. Es ist gelungen, diejenigen zur Kasse zu bitten, die die Krise mit verursacht haben. Wir haben keine Massensteuer erhöht, sondern darauf geachtet, dass Einnahmen von den Menschen kommen, die auch Geld haben.“

Zur Kritik an der Regierung: „Die Leistung der Bundesregierung ist wesentlich besser, als es manche hören wollen. Gemessen an der Arbeitslosigkeit hat Österreich in Europa die besten Zahlen. Wir haben die Krise besser gemeistert als viele europäischen Länder. Das hat natürlich mit der Regierung zu tun. Dass in Österreich immer alles schlechtgeredet wird, ist ein anderes Thema.“

Autor: Gerd Leitner

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