Kärntens Spitäler erhalten Rosskur

"Bitte warten" heißt es – Anfang November sollen die Pläne der Landeszielsteuerung Gesundheit präsentiert werden | Foto: pixelio
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Das Beste für den Patienten - qualitativ, effektiv und finanzierbar. So lautet das Ziel der zehn Vertreter in der Landeszielsteuerung Gesundheit (siehe Box). Land und Sozialversicherungsträger entsenden jeweils fünf Personen in die Kommission. Aufgabe: vom Bund vorgegebene sowie Maßnahmen des Landes im Gesundheitssektor umsetzen.
Insgesamt 144,5 Millionen Euro sieht der Bund vor, die Kärnten in den kommenden drei Jahren einsparen muss. Dabei geht es nicht darum, Krankenhäuser zu schließen, erklärt GKK-Direktor Johann Lintner: "Wir sprechen von einer Kostendämpfung, nicht davon, weniger auszugeben." Konkret heißt das, die jährliche Steigerung bei den Gesundheitsausgaben an die vorausgesagte Entwicklung des Brutto-Inlandsproduktes zu koppeln: Gab es in den vergangenen Jahren einen Anstieg im zweistelligen Bereich, sollen es 2016 nur 3,6 Prozent sein.
Weitere Ziele sind es, die optimale medizinische Versorgung inner- und außerhalb der Städte zu sichern sowie die Vorsorge zu fördern. Gelingen soll das, indem sich erstmals Vertreter von Politik und Sozialversicherungsträgern an einen Tisch setzen und durch Verhandlungen zu einer gemeinsamen Strategie kommen.
Nicht eingebunden waren die Ärzte in die Vorgespräche. "Sie haben als Leistungsanbieter sicher andere Interessen als wir Geldgeber", sieht Lintner Diskussionspotenzial, hält aber fest: "Die niedergelassenen Ärzte könnten Vorteile genießen, wenn sie offen für Ideen sind." Mit Schwierigkeiten rechnet auch Gesundheitslandesrätin Beate Prettner: "Es werden harte Verhandlungen. Die größte Herausforderung wird die unterschiedliche Logik der Partner."

Viel Arbeit für die Kommission

(tas, gel). 10.000 Herzoperationen seit der Gründung vor 25 Jahren – im Klinikum Klagenfurt hat man Erfahrung mit Herzensangelegenheiten. Kompetenzzentren wie dieses auszumachen ist ein Punkt, den die Landeszielsteuerungskommission auf ihrem Plan hat. Und kritisch zu hinterfragen, wo unter fehlender Routine die Qualität leidet. 459 Herz-OPs im Jahr 2012 in Klagenfurt stehen zum Beispiel sechs in Villach oder nur eine in Wolfsberg gegenüber. "Der Patient soll im Mittelpunkt der Entscheidungen stehen, nicht die Politik", fasst ÖVP-Abgeordneter Markus Malle zusammen.
Zudem sollen die Hausärzte gestärkt und die Ambulanzen entlastet werden. Ohne Qualitätsverlust. Denn derzeit herrsche in Kärnten, so die Kommissionsmitglieder, in manchen Bereichen ein Überangebot an ärztlicher Versorgung. Ablesen lässt sich das etwa an der Zahl der Akutbetten: Um 30 Prozent höher als der Österreichschnitt liegt Kärnten mit 682 pro 100.000 Einwohnern auf Platz 2 im Bundesländervergleich. Auch reich an Radiologen ist das Land: Während in Salzburg bei ähnlicher Einwohnerzahl elf Radiologen praktizieren, sind es in Kärnten 18.
Ebenfalls auf der Agenda steht die engere Zusammenarbeit mit den Krankenanstalten in Bezug auf die Heilmittel: Häufig wird im stationären Bereich auf die teureren Originale zurückgegriffen als auf die gleich wirksamen, aber günstigeren Generika.
Auch eines Themas, das in der Vergangenheit oft diskutiert, aber nie gelöst wurde, will sich die Zielsteuerungskommission annehmen: Bis dato gibt es kärntenweit keinen weiblichen Vertragspartner im Bereich Gynäkologie.

Die Mitglieder der Kommission:

Für die Sozialversicherungsträger:
Georg Steiner, Rudolf Gross, Gernot Kleissner, Johann Lintner (KGKK);
Michael Hueber, Versicherungsanstalt für Eisenbahnen und Bergbau (VAEB)
Für das Land:
Beate Prettner, Gabriele Schaunig, Ines Obex-Mischitz (alle SPÖ)
Markus Malle (ÖVP),
Reinhard Lebersorger (Grüne)

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Patient Gesundheitswesen? Die Landeszielsteuerung soll optimale Versorgung sichern | Foto: photos.com
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