100 Jahre Lesekultur: Bibliothek Seekirchen feiert 100-jähriges Jubiläum

Zum 100-jährigen Bestehen feiert die Öffentliche Bibliothek in Seekirchen am 19. Oktober ab 15 Uhr ein großes Jubiläumsfest. Pro Jahr gibt es in Seekirchen 27.000 Entlehnungen.
SEEKIRCHEN (schw). Anlässlich des 100-jährigen Jubiläums der Bibliothek veröffentlicht Leopold Ramminger in seinem Buch „Geschichte des öffentlichen Bibliothekswesens in Seekirchen“ allerlei Wissenswertes über Büchereien im Allgemeinen. „Um die Lesefähigkeit der Salzburger Bevölkerung war es 1870 nicht gut bestellt“, erklärt Ramminger, der zu dem Thema einen aussagekräftigen Satz im Archiv der Erzdiözese Salzburg fand: „Der Schulbesuch ist befriedigend, weniger die Nachhaltigkeit des Erfolgs. Von den Rekruten kann nur ein Fünftel fertig lesen und schreiben“, heißt es vor 140 Jahren. Zurückgeführt wurde die Erkenntnis auf die hohe Analphabeten-Rate im österreichischen Heer und die Niederlage der Österreicher in der Schlacht von Königgrätz im Jahr 1866. Aus diesem Grund gab es vom fürsterzbischöflichen Konsistorium damals bereits Anstöße zur Errichtung von Pfarrbibliotheken.
Im Jahr 2000 wurden in der Bahnhofstraße neue Räumlichkeiten bezogen. Seit dem vergangenen Jahr gehört die Bibliothek dem „Salzburger Bildungsnetz“ und damit der Mediathek des Landes Salzburg an. Heuer wurde eine neue Homepage (www.seekirchen.bvoe.at) gestaltet und zusätzlich ein Blog eingerichtet. Auch die Öffnungszeiten wurden von zehn auf 15 Stunden angehoben. Entlehnt werden können neben Büchern auch DVD`s und Hörbücher.
Gefeiert wird am 19. Oktober ab 15 Uhr. Beim Festakt um 19 Uhr liest der oberösterreichische Schriftsteller Rudolf Habringer. Zum Thema „Mundartzeit“ kommen Sprachwissenschaftler Hannes Scheutz, Dichterin Renate Pöllmann sowie Andreas Lausenhammer und Martin Günther. „Krimizeit“ halten Robert Ellmer und Wolfgang Schinwald. Die Mitternachtslesung „Eine Zumutung“ geben Anita Köchl und Edi Jäger zum Besten.