Tag der offenen Grabung
Auf den Spuren der Römer in Neumarkt

Die Studenten der Universität Salzburg arbeiten bei den Grabungen. | Foto: Bettina Buchbauer
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Ausgrabungen in Pfongau, in Neumarkt am Wallersee, lieferten in den letzten Jahren spannende Informationen zur römischen Besiedlung.

NEUMARKT. Seit 2008 werden die Reste eines römerzeitlichen Landgutes bei Ausgrabungen in Neumarkt erforscht. Hierbei handelt es sich um die erste komplette Analyse eines römischen Guthofs in Österreich. Die Forschungen werden in Zusammenarbeit von Stadtgemeinde Neumarkt, Museum Fronfeste, Universität Salzburg und Salzburg Museum/Landesarchäologie durchgeführt. Dieses Jahr findet das Projekt sein Ende.

Entstehung Salzburgs

Nachdem die Römer die Alpen überquert hatten, suchten sie nach einer geeigneten Stelle für eine Brücke über die Salzach. Dies war die Geburtsstunde für die Stadt Salzburg, da sich die Menschen dort niederließen. Um die zunehmende Bevölkerung und die Truppen des Heeres zu versorgen, wurden außerhalb der Stadt landwirtschaftliche Gutshöfe angelegt. Einer davon befand sich in Pfongau in Neumarkt am Wallersee.

Gutshof und Villa

Die Archäologen konnten auf Grund ihrer Funde klären, dass auf dem Gutshof mindestens 30 bis 50 Angestellte lebten. Der reiche Gutsbesitzer aus der Stadt hatte laut Raimund Kastler, Landesarchäologe am Salzburg Museum, in Pfongau eine "Villa mit Ausblick". Auf dem Hof war alles Notwendige vorhanden, wie etwa Badhaus, Schmiede und Wagnerei.

"Archäologie ist eine zerstörende Wissenschaft. Daher sammeln wir so viele Infos wie möglich," erklärt Raimund Kastler.

Neue Funde

Außerhalb der Gebäude verliefen Gräben, welche hauptsächlich für Zäune dienten. In letzter Zeit untersuchten die Archäologen, was sich außerhalb der Zäune befand. "Wir erwarteten nicht viel. Jedoch spielte sich hier mehr ab", erklärte Raimund Kastler. Es wurden weitere, mehr rechteckige Gräben gefunden, welche als Entsorgungsorte für "Heißes" (z.B. aus der Schmiede) genutzt wurden. Durch die Kohlenstoff-C14-Methode konnte man anhand von gefundener Holzkohle die Zeit ihrer Verwendung herausfinden. Hiermit wurde die "Blütezeit der Römer" (zweites/drittes Jahrhundert nach Christus) als Kernzeitraum für den Pfongauer Gutshof datiert. An Funden pflanzlichen Ursprungs wurden archäobotanische Untersuchungen durchgeführt, welche zusätzliche Informationen lieferten. Daraus ergab sich, dass schon vor den Römern Menschen in dieser Gegend waren, mindestens seit der frühen Eisenzeit (800 vor Christus).

Aus- und Weiterbildung

Für die Archäologie-Studenten sind die Grabungen in Pfongau ein Praxispflichtprogramm. "Dass die Studenten oft auch länger hier mitarbeiten als sie eigentlich müssen, zeigt, dass es den Studenten auch gefällt," erklärt ihr Professor für Altertumswissenschaften Felix Lang. Eine davon ist die 36-jährige Informatikerin Astrid Stollenberger aus Bergheim. "Hier kann ich mein technisches Wissen gut bei den Vermessungen einsetzen." Die beeindruckenden Funde können Interessierte im Salzburg Museum und Museum Fronfeste besichtigen. Dafür bereitet der archäologische Restaurator Maximilian Bertet die Gegenstände vor, wie etwa einen Pferdehuf, der angebunden wurde.

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