Dem Forscherdrang nachgeben
Forscher von morgen werden in Spürnasenecken bereits von Kindesbeinen an mit Naturwissenschaften vertraut gemacht.
GRÖDIG (buk). Mit leuchtenden Augen und Feuereifer legen fünf Kinder verschiedene Kugeln in eine Schüssel Wasser. Geht die metallische unter? Und wie sieht das mit der aus Holz aus? Das Experiment ist Teil der so genannten Spürnasenecke, die im Grödiger Kindergarten neu aufgebaut wurde. Dabei handelt es sich um ein kindgerechtes Labor, in dem unzählige Experimente durchgeführt werden können. "Wir liefern mit der Grundausstattung ein Handbuch mit, in dem 74 Experimente genauer erklärt werden", sagt Mitinitiator Konrad Steiner und ergänzt: "Natürlich ist diese Zahl aber nach oben offen."
Drei Mini-Labore in Grödig
Insgesamt gibt es bereits 28 dieser Mini-Labore, davon 26 in Salzburg. Grödigs Bürgermeis- ter Richard Hemetsberger ist stolz darauf, dass in seiner Gemeinde jetzt alle drei Kindergärten mit Spürnasenecken ausgestattet sind. "Ich selbst habe – dank eines sehr guten Lehrers – als halbwüchsiger Löffel ähnliche Projekte erlebt", erzählt der Ortschef.
"Haben zu wenig Techniker"
Ermöglicht hat die neueste Grödiger Ecke das Zementwerk Leube, das die Ausstattung gesponsert hat. Die Möbel stammen aus dem Holztechnikum Kuchl und wurden von der Gemeinde bezahlt. "Wir bekommen generell zu wenige Techniker", sagt Leube-Geschäftsführer Rudolf Zrost. Vor allem Physik und Chemie komme in der Schule meist zu kurz, weshalb man das Interesse der Heranwachsenden früher wecken müsse. "Wir sind ein technischer Betrieb und brauchen solche Leute. Das Projekt setzt hier ideal an", ist der Geschäftsführer überzeugt. Er wünscht sich die- se Ausstattung für Kindergärten in ganz Österreich und – in weiterer Folge – auch für ganz Deutschland.
Ecken als laufender Prozess
Die Spürnasenecken gibt es generell seit 2013. Entwickelt wurde die Idee 2011 von Konrad Steiner, Bernadette Unger und Gunther Seidl. Steiner sieht darin nach wie vor einen laufenden Prozess, den er weiter vorantreiben will. "Wir haben jetzt einen YouTube-Channel eingerichtet, wo wir auch Anleitungen zu Experimenten hochladen", sagt er. Auch die Community sei dazu aufgerufen, auf dieser Plattform ihre Erfahrungen zu schildern oder eigene Experimente zu veröffentlichen.
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