Nach Überprüfungsausschuss
Die Zukunft der Salzkammergut-Seebühne

- Bürgermeister Franz Eisl und Patrick De-Bettin, Geschäftsführer der Wolfgangsee Tourismus Gesellschaft, laden zum Gespräch nach St. Wolfgang.
- Foto: Simon Haslauer
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Die Finanzen der Salzkammergut-Seebühne wurden ausführlich durchleuchtet; heute gaben der Bürgermeister von St. Wolfgang und Geschäftsführer der Wolfgangsee Tourismus Gesellschaft ein Update zu der Seebühne in St. Gilgen. So geht es jetzt weiter:
ST. WOLFGANG, ST. GILGEN. In diesem Jahr feierten die Wolfgangsee-Gemeinden St. Gilgen, Strobl und St. Wolfgang den 1.100. Geburtstag ihres Schutzpatrons, dem heiligen Wolfgang. Dafür stellten die Gemeinden ein Projekt mit dem Arbeitstitel "Spiel am See" auf die Beine, welches sich wenig später als Salzkammergut-Seebühne inklusive Musical entpuppte.
Elf ausverkaufte Vorstellungen und rund 450.000 Euro in Ticketerlösen vermochten es jedoch nicht, die Kritik an den massiven Kostensteigerungen des Kulturprojekts im Sommer verstummen zu lassen. Zuletzt forderten die FPÖ-Ortsgruppen der Gemeinden einen Überprüfungsausschuss.
Dieser Ausschuss fand gestern, am 10. Dezember, statt. Heute luden der Bürgermeister von St. Wolfgang, Franz Eisl (ÖVP) und Patrick De-Bettin, Geschäftsführer der Wolfgangsee Tourismus Gesellschaft, zu einem Pressegespräch im neuen Pilgerwirt "Wolf 924".

- Eindrucksvoll ist sie ja, die Salzkammergut Seebühne am Wolfgangsee – aber auch teurer, als angenommen.
- Foto: Wolfgang Betriebs-gGmbH
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Seebühne war richtige Entscheidung
"Uns war schnell klar, dass die Salzkammergut-Seebühne das Potenzial hat, ein weiterer Meilenstein für die Region zu sein", beginnt Franz Eisl und vergleicht die Seebühne mit dem Wolfgangseelauf und traditionellen Adventmarkt von St. Wolfgang.
"Ein besonders wichtiger Faktor war natürlich der Zuspruch des Publikums – wir konnten um 50 Prozent mehr Karteneinnahmen erzielen, als geplant war", berichten Eisl und De-Bettin weiter.
Die Prüfung der Finanzen der Seebühne zeigte außerdem: Bereits jetzt wurden 55 Prozent der Gesamtinvestition wieder eingespielt. "Und das trotz der unangenehmen Kostensteigerungen", so De-Bettin. Hauptverantwortlich für die gestiegenen Kosten sind laut Eisl die Preissteigerungen von Beginn des Projektes bis hin zur Umsetzung:
"Die Inflation ist in diesem Jahr um gut 20 Prozent gestiegen", argumentiert der Politiker.
Auch das gewählte Transportsystem zur Seebühne habe sich auf die Kosten niedergeschlagen: Gäste wurden per Schiff zur Bühne gebracht und dafür musste erst die Anlegestelle im Ferienhort saniert werden.

- Eisl und De-Bennit sprechen im "Wolf 924" über die Zukunft der Salzkammergut-Seebühne.
- Foto: Simon Haslauer
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Die restlichen 45 Prozent der Gesamtinvestition (rund 1,6 Millionen) sollen in den nächsten fünf Jahren über Bühnenvorstellungen und Unterstützung der Wolfgangsee-Gemeinden zurückgeholt werden. Ein Großteil kommt dabei laut Eisl von den Gemeinden, "um die Bühne nicht zu stark zu belasten."
"Wir stoßen die Refinanzierung an und die Bühne soll den letzten Rest übernehmen", betont er.
Die drei Gemeinden haften darüber hinaus mit jeweils 450.000 Euro.
Vertrauensfrage für Seebühnen-Chef
Vor drei Wochen wurde der Geschäftsführer der Bühnengesellschaft, Christian Meyer, zudem vor die Vertrauensfrage gestellt. Es ist aktuell noch offen, ob Meyer seinen Posten behält. Fest steht jedoch, dass weitere Aufführungen im kommenden Sommer auf der Seebühne stattfinden sollen. Auch der Standort der Bühne soll gleich bleiben. Nur, welche Stücke gespielt werden, ist bisher nicht klar.
Das Mystical von diesem Jahr soll zwar ein Comeback feiern, aber vermutlich erst 2026. Auch wollen die Verantwortlichen 2025 mehr als elf Vorführungen über die Bühne bringen. Aktuell wartet die Seebühne noch in einer Lagerfläche am Bauhof von St. Wolfgang auf ihren nächsten Einsatz.
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