Mönchsgeier in Salzburg
Eine neue Tierart ist im Zoo zu bewundern
Für die freifliegenden Gänsegeier ist der Salzburger Zoo bereits seit den 1960er Jahren weit über die Grenzen Österreichs hinaus bekannt. Mit dem Einzug des drei Jahre alten Mönchsgeier Yoyo ist Ende Jänner 2023 eine weitere Geierart und zudem eine neue Tierart am Fuße des Hellbrunner Bergs zu bewundern.
ANIF, SALZBURG. Während die Gänsegeier jedoch in regelmäßigen Abständen zum Fressen auf dem Zoogelände landen, ist der Mönchsgeier, der in dem eingezäunten Bereich neben den Polarwölfen lebt, immer zu sehen. „Mit Yoyo haben wir einem flugunfähigen Mönchsgeier, der aus Frankreich kam, ein Zuhause gegeben. Aufgrund eines Unfalls fehlt dem imposanten Aasfresser ein Großteil seines rechten Flügels“, berichtet Geschäftsführerin Sabine Grebner.
Mönchsgeier sind standorttreu
„Yoyo ist ein aufgeweckter Jungvogel, der sich bei uns schnell eingelebt hat. Meist hält er sich im oberen Bereich des ‚Geierhangs‘, direkt am Felsen, auf und hat somit stets einen guten Überblick. Offensichtlich kommt ihm die Anlage sehr entgegen. Mönchsgeier sind sehr standorttreu, leben in bewaldeten Gebirgslandschaften und bauen ihren Horst hoch oben in Baumkronen“, erklärt Kuratorin Lisa Sernow. Sie ergänzt: „Zukünftig möchten wir noch weiteren verunfallten, flugunfähigen Geiern ein Zuhause bieten. Sollten die aufgenommenen Tiere brüten, können bei uns geschlüpfte, gesunde Jungvögel im Rahmen von Auswilderungsprojekten an geeigneten Plätzen in Europa freigelassen werden.“
Selten in Europa
Mönchsgeier sind in Europa selten geworden. Ihr Brutbestand wird auf etwa 2000 Paare geschätzt, wovon die meisten in Spanien zu finden sind. Zudem sind sie in West- und Innerasien beheimatet. In der Vergangenheit waren Mönchsgeier auch in Nordafrika zu finden. Dass die Population im größten Teil des ursprünglichen Verbreitungsgebiets stark zurückgegangen ist, lässt sich hauptsächlich durch Lebensraumverlust aufgrund abgeholzter Wälder und der illegalen Ausbringung von Gift zurückführen. Es kommt aber auch immer wieder vor, dass einzelne Tiere verunfallen, weshalb der Zoo Salzburg mit diesem Projekt einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der Art leisten kann.
Wie Gänsegeier gehören auch die Mönchsgeier zur Familie der Habichtartigen und zur Unterfamilie der Altweltgeier. Mit einer Flügelspannweite von bis zu 2,9 Metern und einem Gewicht von bis zu 12,5 Kilogramm zählen sie neben den Bartgeiern zu den größten Greifvögeln Europas. Charakteristisch ist die dichte Federkrause um ihren Hals, die vor Kälte schützt und an den Kragen einer Mönchskutte erinnert. Mönchsgeier sind Einzelgänger, gehen jedoch lebenslange Partnerschaften ein. Sie können über 30 Jahre alt werden.
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