Katholischer Familienverband
Eine Oma zum Ausleihen
Wenn die leiblichen Großeltern nicht vor Ort sind oder selbst berufstätig, können Leihgroßeltern helfen.
SCHLEEDORF, SALZBURG. Antonia Eschbacher ist seit über einem Jahr Leihoma beim Katholischen Familienverband. Die Dreiundsechzigjährige hat auch vier leibliche Enkelkinder, denen sie eine begeisterte Oma ist. "Zwei sind allerdings schon fast erwachsen und die zwei Jüngeren leben in Vorarlberg", so Eschbacher, deren Liebe schon immer den Kindern galt. Sie fing schon mit elf Jahren mit dem Babysitten an, bekam jung ihre eigenen drei Kinder und arbeitete später als Betreuerin im Waldorf-Kindergarten. "Kinder sind die ehrlicheren Menschen, sie spüren, wer es gut mit ihnen meint", ist sie überzeugt. Die Vermittlung der Leihgroßeltern erfolgt über den Familienverband. Dann lernen sich Eltern, Kinder und Leihoma oder auch Leihopa kennen. "Es ist wichtig, dass man sich in die Familie einfügt und schaut, was gewünscht wird", erklärt Eschbacher, die momentan für vier Familien da ist. Ob nun nur kurz, weil die Mama zum Arzt muss, oder länger, weil die Eltern eine kleine Auszeit brauchen, oder auch einfach nur, damit die Mama einmal in Ruhe kochen kann. Die Zeitspannen variieren, je nachdem, wie lange Hilfe gebraucht wird.
Gut für die Kinder
Leihomas verfügen über einen großen Erfahrungsschatz im Umgang mit Kindern und sind zeitlich besonders flexibel. Darüber hinaus ist eine Leihoma nicht so sehr in die Familie eingebunden, daher werden keine persönlichen Grenzen überschritten. "Ich bin klar und geradlinig im Umgang mit den Kindern, aber immer mit viel Wärme", so Eschbacher, die den Kindern auf Augenhöhe begegnet.
Arbeit einteilen
Mit vier Familien hat sie viel zu tun. Fast jeden Tag ist sie im Einsatz als Oma. Und sie freut sich besonders, wenn ihre Schützlinge die Zeit mit ihr genießen. Sie setzt sich zu ihnen auf den Boden und spielt mit ihnen, liest vor oder es wird einfach nur erzählt. Deshalb wohl gehört sie bei ihren Familien schon "zum Rudel", wie eine Mutter bemerkte.
Zeitvertreib und Zuverdienst
Antonia Embacher suchte in der Pension eine Beschäftigung, die sie ausfüllt und wo sie etwas dazuverdient. "Ich mache es sehr gerne und bekomme auch noch was zurück, das Lachen der Kinder", freut sich die empathische Schleedorferin. Trotzdem genießt sie auch ihre freie Zeit. "Wenn ich privat was vorhabe, dann kann ich nicht" – die Erfahrung hat sie gelehrt, dass sie auch auf sich selbst schauen muss.
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