Erdlinge: "Düngen? Nein, Gott behüte!"

Dieses junge Gemüse ist nicht zum Verzehr | Foto: Foto: Erdlinge
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OBERNDORF/SALZBURG (lin). Jetzt geht´e los. Der Winter liegt (hoffdentlich) in den letzten Zügen, die Zeit zum Pflanzen ist da. Baumärkte, Gärtnereien, Gemüsebauern und die permant steigende Zahl von Hobby-Gärtnern, alle scharren in den Startlöchern und warten sehnlichst auf noch mehr wärmende Sonnenstrahlen.

Die ersten Frühjahrs-Arbeiten

Die Obstbäume sollten eigentlich schon geschnitten sein. Wer sich für Gemüse interessiert - egal ob auf einem Riesen-Acker oder einem zwei-Quadratmeter-Beet - der muss zuerst den Boden lockern. "Aber bloß nicht zu tief graben, zwei, drei Zentimeter reichen", sagt Antonia Osberger, Obfrau des Vereins "Erdlinge".

Erbsen, Spinat, Vogerlsalat

Diese Sorten können am sofort gepflanzt werden. In sonnigen Lagen ist die Zeit auch für Pastinaken und Karotten reif. Und loslegen kann der Hobby-Gärtner natürlich auch mit dem Zwiebelstecken. Und düngen? Gott behüte, nein!

"Wenn es stinkt, läuft etwas falsch"

Die Erdlinge sind ein Verein, der seine 60 Mitglieder das ganze Jahr über mit Gemüse versorgen will. "Wir pressen dem Boden nichts ab, was er nicht freiwillig hergibt. Wir verwenden Kompost, decken kahle Stellen mit Heu, Gras, Stroh oder Laub ab und achten vor allem auf gute Duchlüftung und den richtigen Mix an Mikroorganismen. Aber darüber hinaus führen wir keine Närstoffe zu", erklärt die von Demeter und dem Bioverband ausgebildete Hobby-Bäuerin. "Wenn man den Fruchtwechsel und die Aktivbrache beachtet, ist das nicht nötig. In der professionellen Landwirtschaft wird viel zu viel gedüngt. Im Moment stinkt das ganze Land nach Gülle. Daran hat man sich halt schon gewöhnt. Aber wenn es stinkt, dann wird etwas fasch gemacht. Denn ein guter Gülledünger enthält Gesteinsmehl und wird gut durchlüftet. Am Geruch merkt man sofort, ob ein Bauer seine Gülle im Griff hat."

Und der Ertrag?

Man müsse anfangs mehr Geduld haben, und die oft verdichteten, überdüngten und zugleich ausgelaugten Böden Zeit zur Regeneration lassen. "Dann aber stellen sich überraschend schnell gute Ernten ein. Und zwar gänzlich ohne Einsatz von Chemie.", argumentiert Osberger, deren Vderein 2013 gegründet, der 2014 erstmals gesät und 2015 und vor allem 2016 sehr gute Ernten eingefahren hat. "Im Vorjahr konnten wir den Bedarf von 60 Menschen mit unseren 2,7 Hektar Acker- und Obstwiesen-Fläche in Oberdorf und in Salzb urg Aigen zu 65 Prozent selbst decken."

Und die Schädlinge?

"Chemie schadet mehr als sie nützt", ist Osberger überzeugt. Viele Hobby-Gärtner sehen das anders, jedenfalls melden die Baumärkte und Gärtnereien gute Geschäfte mit Unkrautvernichtern, Pestiziden und natürlich dem chemischen Schneckenkorn. "Ja die Schnecken. Ich sammle sie auf und trage sie ein Stück weit weg, wenn möglich in ein Waldstück. Wenn man das regelmäßig macht, kann man seine Pflanzen besser schützen als mit der chemischen Keule."

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