Fast so wie der Besuch einer alten Freundin

- Sandra Haberl versorgt jeden Tag in der Früh ihre Patientin Heidi Moser in Seeham.
- hochgeladen von Michaela Ferschmann
Sandra Haberl ist mobile Hauskrankenpflegerin. Patienten wie Heidi Moser sind ihr ans Herz gewachsen.
SEEHAM (fer). „Wir haben immer viel zu lachen“, erzählt die Seehamerin Heidi Moser, die seit fünf Jahren jeden Tag in der Früh Besuch von Sandra Haberl bekommt. Eigentlich ist die 48-Jährige Heidi Mosers Pflegehelferin. Doch nach soviel gemeinsam verbrachter Zeit sind die beiden Frauen Freundinnen geworden. Die 57-jährige ehemalige Kellnerin leidet unter Lymphödemen und kann ihrem Beruf als Kellnerin nicht mehr nachkommen. Jeden Tag wechselt ihr Sandra Haberl, die beim Hilfswerk angestellt ist, die Bandagen an den Beinen, misst den Blutdruck und kontrolliert, ob es ihr generell gut geht. Heidi Moser ist dennoch eine Kämpferin, die nie aufgeben will. „Ich trainiere jeden Tag auf meinem Hometrainer und arbeite stundenweise in der Hort-Küche“, erzählt die lebenslustige Seehamerin, die selbst auch ihren kranken Mann zu Hause pflegt. „Sandras Besuch bedeutet mir sehr viel. Mit ihr kann ich mich jeden Tag super unterhalten“, sagt sie und strahlt dabei vor Freude.
Sandra Haberl, alleinerziehende Mutter von zwei kleineren Kindern betreut im Schnitt sechs Patienten pro Vormittag. Die gebürtige Engänderin war 1987 nach Österreich gekommen. Ihre Krankenschwester-Ausbildung wurde erst nach sieben Jahren anerkannt, „doch jetzt bin ich froh, dass ich dafür gekämpft habe, denn ich möchte nichts Anderes machen. Es ist so schön mit Menschen zu arbeiten“, erzählt die zierliche Pflegehelferin. „Und jeder Patient ist anders. Sowohl von der Pflege her als auch von seiner Persönlichkeit“, fügt sie hinzu.
Derzeit sind rund 300 Mitarbeiter vom Hilfswerk in der mobilen Hauskrankenpflege und in der stationären Pflege beschäftigt. Tendenz steigend.


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