Gemeinde reagierte spät

- hochgeladen von Ulrike Grabler
Regelmäßig wird der Seekirchner Ortsteil Seemoos mit Fäkalschlamm überschwemmt. Die Gemeinde ist seit 1997 zur Sanierung angehalten. Eine Anrainerin schaltete jetzt den Anwalt ein.
SEEKIRCHEN. „Jedes Mal, wenn es länger regnet, kommt bei uns das Abwasser durch. Mit derart immensem Druck, dass ich unser Klo im ersten Stock nicht benutzen kann und die Waschmaschine auch nicht. Das Problem haben wir seit 15 Jahren“, klagt Evelyn Sommerauer aus Seekirchen. Sie ist die Hauptbetroffene aus dem Forellenweg im Ortsteil Seemoos. Jedes Mal, wenn es stärker regnet oder viel Schnee schmilzt, kommt zu viel Wasser in das Fäkalrohr am Forellenweg. Der Kanalstrang geht über, der Schlamm wird in die Abwasserrohre der Haushalte zurück gepresst und quillt über Waschmaschinen oder Kanaldeckel direkt in Häuser und Gärten der Anwohner. „Wir müssen den Fäkalschlamm regelmäßig mit einer starken Pumpe ableiten. In die Wiese nebenan! Ein grauenhafter Zustand.“ Der Gemeinde wirft Frau Sommerauer vor, sie jahrelang zu ignoriert haben. „Alles, was wir bekommen, sind immer höhere Vorschreibungen für die Kanalgebühren!“ 1997 erkannte die Wasserrechtsbehörde, dass der Kanal in Seemoos undicht ist. Die Gemeinde wurde vom Land dazu verpflichtet, den Kanal zu sanieren. Bisher ist das noch nicht geschehen.
Brief vom Anwalt
Vor zwei Wochen hat Sommerauer schließlich einen Anwalt eingeschaltet, der einen Brief an die Gemeinde verfasst hat. Wenige Tage später ließ VBgm. Konrad Pieringer mittels Presseinfo verlauten, dass die Kanalsanierung demnächst in Angriff genommen werde. Das stimmt Frau Sommerauer auch nicht um: „’Irgendwann wird saniert‘ – das kann jeder sagen.“
Bgm. Monika Schwaiger meint: „Ich habe eine Altlast übernommen. Dagegen, dass der Kanal nicht früher saniert wurde, kann ich nichts machen. Der Zustand im Seemoos ist unhaltbar. Wir haben schon im Dezember die Kanalsanierung mit 1,2 Mio. Euro veranschlagt. Im September wird damit begonnen.“
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