Großstadt-Bauten in der Kleinstadt: Wie weit geht Seekirchen?

Professor Alexander Keul und Grünen-Stadtrat Walter Gigerl.
  • Professor Alexander Keul und Grünen-Stadtrat Walter Gigerl.
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Studenten der Universität Salzburg untersuchen, wie enge Bauweise subjektiv wirkt. Am Beispiel von Seekirchen.

SEEKIRCHEN. Mathias Kiefer und Elisabeth Novak schreiben zur Zeit unter Professor Alexander Keul am Institut für Psychologie an der Universität Salzburg an ihren Bachelor- (Kiefer) und Master-Arbeiten (Novak). Ihr Thema: Die subjektive Bebauungsdichte am Beispiel von Seekirchen. Der Seekirchener Grünen-Stadtrat Walter Gigerl konnte den Professor für dieses Thema gewinnen.

„Es geht darum, wie die Dichte der großstädtischen Bauweise von den Menschen, die da wohnen, wahrgenommen wird“, erklärt Keul. „Gerade bei einer so jungen und sehr kleinen Stadt wie Seekirchen kann man eine gewisse Suburbanisierung erkennen“, schildert der Umweltpsychologe weiter. „Denn im Grunde ist das eine Stadt am Speckgürtel der Stadt Salzburg, wohin die Stadt-Salzburger hinausziehen, um zu schlafen. – Eine Schlafstadt sozusagen“, fasst er seinen subjektiven Eindruck zusammen.

Matthias Kiefer besuchte in seinem Feldprojekt drei Siedlungen (Wallersee-, Südtiroler- und Moosstraße) mit 20 Bewohnern und fragte sie einzeln direkt vor Ort nach ihrem Urteil. Dabei polarisierten sich die Meinungen. 70 Prozent äußerten sich im ersten Eindruck negativ über Baumasse und Details der Siedlungen Wallersee- wie Moosstraße, während 65 Prozent zur älteren Südtirolerstraße gleich Positives einfiel. 90 Prozent fanden die Wallersee-, 55 Prozent die Moosstraße unpassend für Seekirchen, hingegen 95 Prozent die Südtirolerstraße passend. Zahlreiche Kommentare bezogen sich auf subjektive Dichte: „massiv“, „monströs“, „überdimensional“, „Klotz“, „Block“. Die persönlich wichtigsten Beurteilungselemente der Siedlungen waren Innenhof, Grünflächen/Spielplatz, Stockwerkszahl und die Verwendung von Holz.

Noch differenzierter ging Elisabeth Nowak ihr Masterthema an. Sie präsentierte insgesamt 40 Versuchspersonen jeweils zwei Farbfotografien zu acht Seekirchner Siedlungen (zwei Wallersee-, Südtiroler-, Mühlbach-, Moosstraße, Bäckerhörndl, Gärtnerweg und An der Fischach) und fragte neben den spontanen Meinungen zu jeder Siedlung ein Eigenschaftsprofil ab. Auch bei dieser Studie waren der Platz zwischen den Häusern und die Begrünung die persönlich wichtigsten Eigenschaften. Die emotionalen Urteile zu den Bauten fielen unterschiedlich aus. Von elf Nennungen zur Wallerseestraße waren acht negativ, von elf Nennungen zum Gärtnerweg waren fünf positiv.

Die Gärtnerweg-Häuser wirkten am ländlichsten, die Wallerseestraßen-Siedlung am städtischsten. Die subjektiven Dichteindikatoren „massiv“, „eng“, „dicht“ waren für fünf Siedlungen hoch, nur beim Gärtnerweg niedrig.

„Anhand dieser Grundlagenforschung kann nun ein Nachdenkprozess beginnen“, erklärt Professor Keul. „Die Seekirchener selbst sollen überlegen, wie ihre Stadt in 20 bis 50 Jahren aussehen soll“.

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