Jubiläum
Hinterholzer in Oberndorf feiert 125-jähriges Bestehen
Gegen große Einkaufstempel und Online-Handels-Unternehmen haben eigentümergeführte Geschäfte heute oft einen schweren Stand. Doch es gibt auch Erfolgsgeschichten wie jene Fachhändlers Hinterholzer aus Oberndorf bei Salzburg. Er feiert nun sein 125-jähriges-Jubiläum.
OBERNDORF. Die Erfolgsgeschichte der Hinterholzer-Betriebe begann eigentlich im Bezirk Grieskirchen in Oberösterreich. 1896 gründeten Katharina und Johann Hinterholzer ihr Kaufgeschäft in der Ortschaft Kimpling. 1919 erfolgte die Übersiedlung an die Salzach. Die beiden Pioniere hatten erfahren, dass das Kaufhaus Kollmann im Herzen von Oberndorf zum Verkauf steht und erwarben die Liegenschaft. Die beiden Unternehmen umfassen den Fachmarkt für Fahrräder, Griller, Eisenwaren, Rasenroboter, Farben und ein Fachgeschäft für die Küche, den gedeckten Tisch, Geschenke, Elektro-Kleingeräte sowie Spielwaren.
Zusammenhalt und Fleiß als Erfolgsgeheimnis
125 Jahre für ein eigentümergeführtes Fachgeschäft ist heute eher eine Seltenheit. Doch worin besteht eigentlich das Erfolgsgeheimnis des Unternehmens Hinterholzer? „Als Familienbetrieb geht man gemeinsam durch dick und dünn“, sagt Christa Kuntschik-Hinterholzer, „da muss man einfach zusammenhalten. Die Unternehmerin war bis zum Jahr 2017 Geschäftsführerin von T&T Hinterholzer und ist auch nach 36 Jahren täglich im Betrieb anzutreffen. Hans Hinterholzer, der Geschäftsführer, ergänzt: „Als Fachbetrieb muss man fleißig und flexibel sein. Mein Vater hat immer gesagt: ein Unternehmen ist wie ein Schwungrad. Wenn man nicht dauernd anschiebt, bleibt es stehen. Dabei spielt es keine Rolle, ob man 125 Jahre alt ist oder erst ein Jahr.“ Die beiden Geschäfte haben einen Bestand von jeweils zirka 12.000 Artikeln. Alle Waren werden sorgfältig ausgewählt und vor der Beschaffung auf ihre Qualität überprüft.
Über 100 Lehrlinge ausgebildet
Beratung und Service wird in beiden Betrieben großgeschrieben. Dazu braucht es ein hohes Engagement des Personals. „Unsere Leute sind sehr gut ausgebildet, hoch motiviert und ziehen an einem Strang“, sagt Hans Hinterholzer. Über 100 junge Menschen haben ihre Berufsausbildung bereits im Oberndorfer Unternehmen absolviert. Für Christa Kuntschik-Hinterholzer ist auch die Atmosphäre im Verkaufsraum entscheidend. „Der Kunde muss sich im Geschäft einfach wohlfühlen – neben dem mit viel Liebe gestalteten Ambiente spielen auch die Freundlichkeit und das Fachwissen der Mitarbeiter eine große Rolle. So kann zum Beispiel unsere Spielwarenverkäuferin alle Spiele erklären.“
Fachberatung ist auch in Zukunft wichtig
Im Juli 2016 hat Christa Kuntschik-Hinterholzer die Geschäftsführung an ihren Sohn Sebastian Kuntschik übergeben. Der mehrfache Staatsmeister und Olympia-Teilnehmer von 2016 im Wurfscheiben-Schießen (Skeet) führt das Unternehmen nun in der fünften Generation. Sebastian Kuntschik möchte die Herausforderungen im digitalen Zeitalter annehmen, aber trotzdem die Fachberatung als Kernkompetenz im Blick behalten. „Als Familienbetrieb hat man eine große Verantwortung – auch den 22 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gegenüber. Stillstand bedeutet für uns Rückschritt. Deshalb werden wir auch bald mit einem neuen Online-Auftritt starten, der vor allem als digitale Auslage dienen soll. Denn die persönliche Fachberatung steht bei uns im Vordergrund – daran wird sich auch nach 125 Jahren nichts ändern",sagt er. Vom fünften bis zehnten Juli 2021 veranstalten beide Hinterholzer-Betriebe ihre Jubiläumswoche.
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