Kreisverkehr Lengfelden ist Unfallstelle Nummer eins

Kreisverkehr Lengfelden: Hier kommt es in erster Linie zu Kollisionen im zweispurigen KreisverkehrDie Experten überlegen, ihn neu zu regeln. | Foto: Schweighofer
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FLACHGAU (sos). 2.868 Verkehrsunfälle mit 52 Toten und 3.836 Verletzten gab es in den vergangenen vier Jahren (2006 bis 2009) im Flachgau. Mit 32 Unfällen ist der zweispurige Kreisverkehr Lengfelden ein Hotspot für Kollisionen. Jetzt soll er entschärft werden – mit einer zielorientierten Einordnung in die zwei Spuren. Dass das eine gute Idee ist, bezweifelt LAbg. Friedrich Wiedermann (FPÖ), der die gefährlichsten Straßenstellen aus dem Verkehrsressort erfragt hat.

„Nein, der Kreisverkehr soll nicht einspurig werden“, seufzt Christian Kainz, Verkehrsexperte in der Landesverwaltung. Seit die Pläne für eine Entschärfung des Kreisverkehrs Lengfelden publik geworden sind, muss er ständig beschwichtigen. Was viele als „einspurige“ Lösung verstehen, ist nämlich in Wahrheit eine zielorientierte Aufteilung der Pkws auf den beiden vorhandenen Spuren.

Kein Spurwechsel im Kreisverkehr
Wer aus Salzburg kommend nach Elixhausen unterwegs ist, der soll sich künftig schon vor Einfahren in den Kreisverkehr in die rechte Spur einordnen müssen – wer in Richtung Bergheim fährt, in die linke. „Im Kreisverkehr ist es dann so, dass die rechte – also die äußere – Spur ausschließlich nach Elixhausen abbiegt, die linke, innere, ausschließlich nach Bergheim. Damit vermeiden wir, was jetzt ständig zu Unfällen führt: Pkw-Lenker, die ‚innen‘ unterwegs sind und dafür die äußere Spur kreuzen müssen, auf der möglicherweise ein Pkw-Lenker weiter im Kreisverkehr fahren will.“

FPÖ-LAbg. Friedrich Wiederman ist skeptisch: „Ich halte das für problematisch, wenn man sich schon vorher fix einordnen muss. Was ist mit ortsfremden Kraftfahrern, die von irgendwo aus dem Osten kommen, wie wird das beschildert? Das ist vielleicht die billigste Lösung, aber ob es auch die verkehrstechnisch sinnvollste ist, das ist nicht sicher.“

Stauszenario wird am PC getestet
Kainz widerspricht: „Der Großteil der Verkehrsteilnehmer dort sind Pendler, die haben sich innerhalb einer Woche an die Änderung gewöhnt.“ Ob es damit auch zu mehr Stau in der Anfahrt auf den Kreisverkehr kommt, das ist derzeit Gegenstand einer aufwändigen Computersimulation. „Ganz ausgeschlossen ist es nicht, dass man dann bei Spitzenzeiten vielleicht zwei Minuten im Stau steht – ein bisschen regeln lässt sich das aber schon bei der Ampel an der MGC-Kreuzung in Bergheim“, ist Kainz überzeugt.

Apropos MGC-Kreuzung: Diese ist mit 13 Unfällen in den letzten vier Jahren Unfallhäufungspunkt Nummer drei im Flachgau. So wie bei der Posch-Kreuzung in Wals (mit 19 Unfällen auf Platz zwei) und beim Schutzweg Steindorf (10 Unfälle) wurden hier bereits Entschärfungsmaßnahmen gesetzt. Ob die Unfallzahlen dadurch tatsächlich sinken, müssen erst die kommenden Jahre zeigen.

Wo man nichts mehr machen kann
Keine Möglichkeit der Entschärfung sehen die Experten des Landes bei der Unfallhäufungsstelle Nummer fünf im Flachgau: bei der nördlichen Abzweigung nach Oberndorf auf der B156. Dort verläuft die Bundesstraße in einer Rechtskurve, von links biegt die Landesstraße ein. „Aus verkehrssicherheitstechnischer Sicht herrschen dort ideale Bedingungen: Die Stelle ist übersichtlich und gut ausgebaut. Das Problem dort besteht darin, dass die Einbieger von der Landesstraße die Geschwindigkeit der Fahrer auf der B156 wegen der lang gezogenen Kurvensituation falsch einschätzen“, weiß Kainz. Ob ein niedrigeres Tempolimit eine Lösung wäre? „Es handelt sich immerhin um eine gut ausgebaute Bundesstraße, hier kann man nicht ohne weiteres ein niedrigeres Tempolimit als den bestehenden 80er einführen“, heißt es dazu.

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