Buchpräsentation
Satirisches und Wortspielereien
Salzburger Autor und Fotograf präsentierte sein zehntes Buch sowie Fotografien im Haus der Kultur.
ANIF (schw). „Vor 40 Jahren habe ich meinen ersten Text in der damaligen Literaturzeitschrift ‚Projektil‘ veröffentlicht. Im Jahr 1980 habe ich mir auch meine erste Spiegelreflexkamera, eine Canon A1, gekauft“, erinnert sich Christian Weingartner an seine literarischen und fotografischen Anfänge. Im Anifer Haus der Kultur präsentierte der gebürtige Welser sein zehntes Buch „Durchs wilde Absurdistan“ und einen Teil seiner fotografischen „Urban Series“ in Schwarz-Weiß. „Derzeit befinde ich mich noch auf der Kurzstrecke, aber in ein bis zwei Jahren möchte ich auf die Langstrecke wechseln“, erzählt er metaphorisch und verrät damit gleichzeitig seine Pläne für einen Roman. Weingartner, der Publizistik, Kommunikations- und Sportwissenschaften studiert hat, war über 20 Jahre lang als Journalist und Pressefotograf tätig. Im Jahr 2013 legte er die Meisterprüfung in Fotografie ab. Sein Faible gilt dabei dem Entdecken, Aufstöbern, Erobern und Festhalten.
früh von Fotografie fasziniert
Zunächst wird alles mit dem Auge fotografiert, bevor es auf Speicherkarte fixiert wird. Denn das Motiv ist schon lange gesichtet und im Kopf, bevor der Auslöser gedrückt wird. „Schon früh entfachte sich in mir die Faszination für Fotografie. Zunächst noch als Begleitung zu meiner Arbeit als Journalist, wurde die Beschäftigung immer intensiver und fand in einer professionellen Ausbildung mit abschließender Meisterprüfung ihren vorläufigen Höhepunkt“, erklärt Weingartner. „Zu Ende ist es nie. Man lernt stets dazu, die Suche geht immer weiter: nach dem eigenen Stil, nach dem ultimativen Bild.“ Sein Augenmerk legt der Fotograf auf Menschen, öffentliche Plätze und Straßen, Landschaften, Natur und Reise-Impressionen.
Sein erstes Buch, der Lyrik-Band „Atemlos“, erschien 1996. In seinen literarischen Werken verarbeitet Weingartner Erlebtes und Beobachtungen von Reisen und Alltäglichem in Lyrik, Prosa
skurrile und ironische Betrachtungen
und experimentellen Texten. Mit dem Kurzprosa-Band „morbus handy“ aus dem Jahr 2018 beäugt er unter anderem kritisch und ironisch die eigenartigen Entwicklungen im Umgang mit dem Mobiltelefon und digitaler Technik. 2019 widmet er sich im Buch „Südlicht“ wieder lyrischen Texten, in denen er sich poetisch mit dem "Süden" auseinandersetzt und dem Leser rät, das Leben mehr zu genießen. Im aktuellen Werk „Durchs wilde Absurdistan“ zeichnet der Autor kurios, witzig, skurril, enthemmt und verbohrt nach, was jedem täglich in uns, um uns und um uns herum begegnet. Aus der Arbeit des Weingartner`schen Sprachlabors entstanden lyrischer Sarkasmus, wortverspielte Ironie und hintergründiger Schabernack.
Die Lesung fand auf Einladung von Christoph Janacs, der im Rahmen des Vereins Anif-Kultur in der Reihe „ÜberQUERungen“ Schriftsteller vorstellt, die sich zum "Überqueren" berufen fühlen, statt: zum Beispiel Schriftsteller und Fotograf.
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