"Siezenheim wird zubetoniert"
WALS-SIEZENHEIM. In Siezenheim regt sich Widerstand gegen zwei große Wohnbauprojekte. Die betroffenen Anrainer fürchten eine weitere Verschlechterung der Lebensqualität im Ortszentrum. Sie haben eine Bürgerinitiative gegründet.
Auf einem 5.800 m2 großen Grundstück an der Feilbachstraße sollen ein Haus mit 17 barrierefreien Wohnungen und Tagesbetreuung sowie drei Wohnblöcke mit insgesamt 35 Mietwohnungen gebaut werden. Darüber hinaus soll die Kamml-Wohnanlage in unmittelbarer Nähe von derzeit vier auf sechs Wohnblöcke erweitert werden. Für die Anrainer sind diese Pläne mit dem dörflichen Charakter von Siezenheim nicht vereinbar. „Wir haben nichts gegen das Betreute Wohnen. Eine solche Einrichtung wäre für den Ort ein Gewinn. Wir wehren uns aber gegen eine derartig massive Verbauung mit Wohnblöcken“, erklärt Johannes Crepaz von der Aktion „Lebenswertes Siezenheim“.
Die Bürgerinitiative befürchtet eine weitere Zunahme des Verkehrs. „Die Lebensqualität sinkt. Wir leiden schon jetzt unter dem Lärm, den die Autobahn, das Gewerbegebiet und die Flugzeuge verursachen. Nun sollen wir auch noch zubetoniert werden“, meint Rosina Galler. „Wir haben gar nicht die Infrastruktur für 150 neue Bewohner. In Siezenheim gibt es keinen Nahversorger und kein Postamt“, ergänzt Richard Svoboda.
Massive Verbauung
Die Gemeindevertretung hat über die umstrittenen Projekte noch nicht abgestimmt. Die Pläne werden derzeit von der Raumordnungsabteilung des Landes geprüft. Nach Ansicht der Aktion „Lebenswertes Siezenheim“ widerspricht die vorgesehene Baudichte sowohl dem Regionalprogramm Salzburg Stadt und Umgebungsgemeinden als auch dem Räumlichen Entwicklungskonzept der Gemeinde Wals-Siezenheim. Die Bürgerinitiative hat ihre Bedenken bereits den Gemeindevertretern und LR Walter Blachfellner mitgeteilt. „Wenn eine so hohe Verbauungsdichte genehmigt wird, werden weitere Projekte nicht mehr zu verhindern sein“, befürchtet Monika Crepaz.
Die besorgten Anrainer wollen ihrem Anliegen notfalls mit einer Unterschriftenaktion Nachdruck verleihen. „Wir haben eine Verantwortung gegenüber den folgenden Generationen und wollen, dass Siezenheim lebenswert bleibt. Eine massive Verbauung hilft auf lange Sicht niemandem“, erklärt Franz Grabmer.
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