Triathleten auf der Suche nach Wasser
Seit das Paracelsusbad seine Tore geschlossen hat, kämpft das TrumerTriTeam um Schwimmbahnen.
OBERTRUM/SALZBURG (buk). Nach wie vor auf der Suche nach einer Schwimm-Heimstätte ist das rund 350 Personen starke TrumerTriTeam. Präsident Andi Wallner kritisiert, bei der Vergabe der Schwimmbahnen im Aya-Bad schlichtweg vergessen worden zu sein: "Uns bleiben nur Samstag und Sonntag früh und Tagesrandzeiten bis 22 Uhr – das ist für den Nachwuchs nicht machbar. Wir fahren ein absolutes Notprogramm." Von rund 80 Kindern im Team können derzeit nur knapp 30 an Schwimmtrainings teilnehmen.
Erfolglose Anfragen
Ursprünglich haben die Triathleten im St. Gilgener Hallenbad trainiert, das mittlerweile abgerissen wurde. Auch in Bad Reichenhall sind Bahnen zur Verfügung gestanden, jedoch mit der Auflage, dass deutsche Vereine im Bedarfsfall Vorrang bekommen. "Und genau das ist heuer passiert", sagt Wallner. Anfragen in Burghausen, Braunau und Rif brachten ebenfalls keinen Erfolg.
"Kann mit keinem Reden"
"In Salzburg sind wir im Kreis geschickt worden, vom Magistrat zum Land, vom Land zum Triathlon-Verband und wieder zurück", erzählt Wallner. "Man kann einfach mit keinem reden." Doch gerade das Schwimmen sei für den Nachwuchs unbedingt nötig: "Ein Gefühl für das Wasser kann man als Erwachsener nicht mehr erlernen."
Gespräche für Bahnen in Rif?
"Das Ende des alten Paracelsusbades war lange bekannt", entgegnet Walter Pfaller, Referatsleiter und Direktor des Landessportbüros. Das TrumerTriTeam müsse eigentlich wissen, dass er – was das Aya-Bad betrifft – nicht helfen kann. Für den Standort Rif – das einzige Schwimmbad, für das die Zeiten vom Land vergeben werden – sei er jederzeit gesprächsbereit. Allerdings habe er bislang noch keine Terminvorschläge des TriTeams und des Triathlonverbandes bekommen. Zudem müssten in Rif die Zeiten für den Schwimmverband, den Triathlonverband, den Tauchsportverband und den Behindertensport koordiniert werden.
Stadt erhebt Publikums-Daten
Dass in der Stadt Zeiten weggefallen sind, bestätigt auch Bernd Huber, Büroleiter von Vizebürgermeister Harald Preuner: "Wir müssen jetzt schauen, wie sich das mit den Publikumsbahnen ausgeht und wo wir Spielräume haben. Dass es eng wird, war klar." Versprechen könne er derzeit noch nichts. "Das Bad ist erst seit 30. November geschlossen, für Erfahrungswerte ist es noch zu früh", sagt Huber. Er vermutet, dass erste Details bis zum Frühjahr feststehen werden – etwa ob für das Publikumsschwimmen eine Bahn weniger auch ausreichen würde.
Vereins-Präsident hofft auf Lösung
Andi Wallner hofft weiterhin auf eine schnelle Lösung des Problems. "Vor allem für die Kinder ist es nicht möglich, etwa als Zehnjähriger erst um 22 Uhr aus dem Bad zu gehen", sagt er. Teilweise müssten die TriTeam-Mitglieder für 45 Minuten Training Fahrzeiten von insgesamt 90 Minuten in Kauf nehmen. Viele würden auch einzeln in den Publikumsbahnen schwimmen gehen, was jedoch die Zusammengehörigkeit des Vereins erschwert. "Zudem kann man sich auch verschlechtern, wenn man ohne geführtes Training seine Bahnen zieht", ist Wallner überzeugt.
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