Zeitumstellung
Umstellung auf die Sommerzeit bei historischen Turmuhren
Die heurige Zeitumstellung am Sonntag den 27. März 2022 war die 43. seit dem Jahr 1980. Sie wurde zum dritten Mal nach den Jahren 1916 und 1945 im Jahr 1979 beschlossen und im Jahr 1980 erstmals umgesetzt. Die Bezirksblätter Flachgau begleiteten kürzlich die Sommerzeitumstellung durch Turmuhrmacher Michael Neureiter am Turmuhrwerk von Wals-Siezenheim.
WALS, SALZBURG. „Bei den Uhrwerken Salzburg/Borromäum (1912), Salzburg/Universitätsaula (1746) und Wals/Kleßheim (1732) werde ich die Umstellung am Montag den 28. März 2022 selbst durchführen – ich brauche die Werke nur eine Stunde vorlaufen lassen. Dazu genügt ein Besuch beim Werk und ein Vorstellen von Hand,“ so Turmuhrmacher Michael Neureiter im Gespräch mit den Bezirksblättern Flachgau. Die Umstellung sei laut Neureiter immer auch eine gute Gelegenheit, das betreffende Werk zu schmieren und den Zustand zu überprüfen.
Kein Ende der Zeitumstellung in Sicht
Im März des Jahres 2019 befasste sich das EU-Parlament laut Neureiter mit dem Ende der Zeitumstellung. Für die Empfehlung der EU-Kommission votierten 410 Abgeordnete, dagegen stimmten 192. Die EU-Parlamentarier forderten auch eine Koordinierung der EU-Staaten, um ein Zeit-Chaos zu verhindern. Die finale Entscheidung liegt beim EU-Ministerrat und bei den EU-Staaten. Die österreichische Bundesregierung hat sich laut Neureiter damals für eine permanente Sommerzeit ausgesprochen und richtete sich nach der Bevölkerungsmeinung: 66,8 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher würden demnach die „ewige Sommerzeit“ begrüßen.
Ewig falsche Sonnenuhren?
Eine „ewige Sommerzeit“ hätte laut Michael Neureiter unter anderem den Effekt ewig falscher Sonnenuhren. Als Beispiel nennt er die Pfarrkirche von Bad Vigaun. „Vor der Zeitumstellung zeigten die Sonnenuhr aus dem Jahr 1765 und die mechanische Uhr die Normalzeit gleich an. Ab Sonntag den 27. März 2022 zeigen sie in der Sommerzeit eine Stunde Unterschied – die Sonnenuhr ist dann sieben Monate lang eine Stunde hinten", so Neureiter.
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