Marktgemeinde Grödig
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Bürgermeister Richard Hemetsberger bei der 50-Jahr-Feier der Marktgemeinde Grödig. | Foto: Gemeinde Grödig
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  • Bürgermeister Richard Hemetsberger bei der 50-Jahr-Feier der Marktgemeinde Grödig.
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GRÖDIG (kle). Noch-Bürgermeister Richard Hemetsberger aus Grödig ist nicht mehr zur Wahl angetreten. Sein Amt wird der neu gewählte Herbert Schober übernehmen. Wie es ihm geht, nach 20 Jahren aus dem Bürgermeisteramt zu scheiden und was seine schönsten Erfolge waren, erzählt der 65-Jährige im Interview mit Gertraud Kleemayr.

Herr Bürgermeister Sie wurden als Parteifreier in Listengemeinschaft mit der ÖVP zum Bürgermeister gewählt und sind sehr gut damit gefahren. Warum war das möglich?

Vor 20 Jahren hat sich bei uns in Grödig abgezeichnet, dass die Bedeutung der sogenannten „traditionellen Parteien“ stark zurück gegangen ist.
Wir haben daraufhin diese gemeinsame Liste „VP und parteifreie Liste Hemetsberger“ gegründet. Wir sind 20 Jahre sehr gut damit gefahren,
weil bei der politischen Arbeit die Parteiinteressen absolut zurückgedrängt wurden und wir uns rein auf Sachthemen des Ortes beschränkt haben.
Wir haben auch trotz absoluter Mehrheit diese nie eingesetzt. Möglich war das deshalb, weil auch die ÖVP in Grödig erkannt hat, dass
die Interessen einer Partei in einem Ort nur eine untergeordnete Rolle spielen dürfen.

Der Sparkurs, den Sie aufgrund der Verschuldung der Gemeinde einschlagen mussten, wurde von den Bürgern honoriert. Warum war das so?
Wir waren vor 20 Jahren als „schwer verschuldete Gemeinde“ von der Gemeindeaufsicht und dem Rechnungshof eingestuft worden.
Durch die Offenlegung aller Zahlen und Fakten vor allem aber durch das gemeinsame Ziel aller in der Gemeinde vertretenen Parteien,
die Finanzen wieder in Ordnung zu bringen, wurde das auch von den Bürgern mitgetragen. Die Kunst bestand darin, zu sparen, jedoch die sensiblen und
wichtigen Bereiche, wie Familien, Kinderbetreuung, Seniorenarbeit nicht zu vernachlässigen und bei diesen Serviceleistungen keinesfalls Einsparungen vorzunehmen. Die Einsparungen waren u.a. im Bereich Personalmanagement, Verwaltung, Kreditbereinigungen und sonstigen Finanzmanagement (Schaffung einer KG) möglich.

Als erste Gemeinde im Bundesland Salzburg gründete Grödig eine Kommanditerwerbsgesellschaft, die "Marktgemeinde Grödig Immobilien-KEG". Was brachte das an Vorteilen für die Gemeinde?

Wir waren einer der ersten Gemeinden im Bundesland Salzburg, welche eine KG gegründet haben. Ein großer Teil unserer gemeindeeigenen Gebäude wurden in die KG eingebracht und wir konnten uns dadurch einen Steuervorteil von ca. € 1,9 Mill. erzielen.

Wo sehen Sie Ihre größten Erfolge in Ihrer Amtszeit?

Die größten Erfolge der letzten 20 Jahren waren, dass wir trotz Sanierung der Gemeindefinanzen absolut richtungsweisende Projekte, wie
Neubau von Kinderbetreuungseinrichtungen, Sanierung der Schulen, Aufstockung des Montessori- Gymnasiums machen konnten. Sehr große Erfolge waren auch, dass wir im Bereich „E5-Gemeinde“ Energieeffizienz die höchste Stufe erreichen konnten und als zertifizierte „Familienfreundliche Gemeinde“ sowie die Errichtung einer Demenzstation im Seniorenheim Vorzeigegemeinde im Bundesland Salzburg sind.

Was waren die negativen Erfahren, die Ihnen in Erinnerung sind?

Negativ war in den letzten Jahren die explosionsartige Entwicklung im Bereich des Verkehrs und der sich dadurch ergebenden Belastungen für den Ort.
Diese Thema hat uns in den letzten 3 Jahren extrem gefordert.

Wo möchten Sie Grödig in den nächsten zehn Jahren sehen, beziehungweise, was wäre Ihr Wunsch für die Entwicklung der Marktgemeinde?

Ich möchte in den nächsten 10 Jahren die Entwicklung in Grödig so sehen, dass weiterhin eine vernünftige Finanzpolitik gemacht wird und vor allem die
wichtigen Lebensbereiche wie Kinderbetreuung, Familien, Senioren, vor allem aber die Verkehrsprobleme gelöst werden können. Besonders wichtig
ist mir auch eine weitsichtige Betriebsansiedelung für umweltfreundliche Betriebe.

Was haben Sie sich in der Pension vorgenommen? Werden Sie die freie Zeit genießen oder das Bürgermeisteramt doch vermissen?

In der Pension wird mir sicher nicht langweilig, ich habe einiges vor. Neben privaten Projekten möchte ich mich für die Gemeinde ehrenamtlich im Bereich Senioren und Soziales einbringen. Da ich meine Persönlichkeit nie über den Beruf oder eine Funktion definiert habe, ist es kein Problem, wenn ich nicht mehr Bürgermeister bin. Ich bin ja nach wie vor im örtlichen Geschehen mit eingebunden. Für mich waren es 20 sehr schöne Jahre und ich bin glücklich, mit Herbert Schober einen fachlich anerkannten Nachfolger zu haben, der die Bürgerinnen und Bürger mag.

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