Zwölf auf einen Streich

2Bilder

OBERTRUM (grau). Zwölf Mufflons wurden vor zwei Wochen am Obertrumer Haunsberg geschossen. Mehrere Tage lang suchte die örtliche Jägerschaft nach den Tieren, bis keins mehr übrig war. Muffelwild ist nicht heimisch in unseren Breiten, wird aber in Gehegen gehalten und wurde vor einigen Jahrzehnten ausgewildert.

„Am Haunsberg gibt es einen Bestand von 20 bis 30 Tieren. In den vergangenen zwei Wochen tauchten immer wieder Meldungen auf, dass Mufflons gesehen wurden. Das ist sehr ungewöhnlich. Die Tiere sind besonders scheu. Normalerweise sieht man sie nicht“, erklärt Bezirksjägermeister Josef Zauner. Förster und Jäger vermuten, dass die Tiere aus einem Gehege entkommen sind. „Wenn ein Tier ausbricht, gibt der Besitzer uns eigentlich sofort Bescheid, damit wir sie nicht abschießen. Wegen dieser Mufflons hat sich niemand gemeldet. Es ist nicht alltäglich, eine ganze Herde auszurotten, aber in Ordnung. Das Mufflon hat keinen Abschussplan, weil es nicht hierher gehört. Die Jäger müssen sich nur an die Schonzeit halten und die beginnt am 31.12. Die Population, die wir immer schon am Haunsberg hatten, ist kein Problem, die hat leicht Platz. Aber wenn sie mehr werden, ist das ein Problem für den Wald.“

Den Schaden sieht der Jäger darin, dass die Mufflons in großen Gruppen unterwegs sind. „Eine Mufflonherde knabbert mehr Bäume an, als zwei, drei Rehe“, erklärt Tierarzt Tobias Karasek, der selbst Jäger ist. Er war bei der Obertrumer Muffeljagd dabei, findet es aber nicht notwendig, dass alle Tiere geschossen wurden. „Gesetzlich ist das völlig legitim. Jagdethisch gesehen ist der Totalabschuss eines Rudels fraglich. Wildbiologisch gesehen hat das Mufflon bei uns nichts verloren, aber es hat seine Berechtigung.“

„Da stimmt etwas nicht“
Auch Karasek vermutet, die Herde in Obertrum war keine wilde. „Diese Tiere sind normalerweise beim ersten Schuss auf und davon. Alle zu erwischen ist eigentlich unmöglich. Ebenfalls außergewöhnlich ist, dass kein Widder dabei war. Nur weibliche Mufflons und Lämmer. Das ist seltsam. Mit der Herde hat etwas nicht gestimmt.“ Der Bock aus der Herde wurde allerdings kurz zuvor in Anthering erlegt.

Foto: Verein Wildpark Altenfelden
Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Anzeige
Foto: Stefan Schubert

Traumjob gefällig?
Wir suchen Physios mit Herz und Hirn für unser Team!

Ein inspirierendes Arbeitsumfeld? Check. Ein innovatives Arbeitsklima? Check. Spannende Fortbildungsmöglichkeiten? Check. Attraktive Benefits? Check. Viele nette Kolleginnen und Kollegen? Doppelcheck. Das Alpentherme Gastein Gesundheitszentrum liegt in der Mitte des Gasteinertals – genau gesagt im malerischen Bad Hofgastein. Wir arbeiten als private Krankenanstalt in Form eines selbständigen Ambulatoriums für Kur, Rehabilitation und Sportmedizin. Mit einem vielfältigen Therapie- und...

  • Salzburg
  • Pongau
  • Magazin RegionalMedien Salzburg

UP TO DATE BLEIBEN


Aktuelle Nachrichten aus Salzburg auf MeinBezirk.at/Salzburg

Neuigkeiten aus dem Bezirk als Push-Nachricht direkt aufs Handy

Newsletter abonnieren und wöchentlich lokale Infos bekommen

MeinBezirk auf Facebook: Salzburg.MeinBezirk.at

MeinBezirk auf Instagram: @salzburg.meinbezirk.at

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.