Ebenau hebt Straße an
Um Barrierefreiheit zu gewährleisten sind in Ebenau heuer umfangreiche Bauarbeiten nötig.
Um Barrierefreiheit zu gewährleisten, sind in Ebenau heuer umfangreiche Bauarbeiten nötig.
EBENAU (buk). Ganz dem Thema der Barrierefreiheit widmet sich heuer der Ort Ebenau. "Vorrangig geht es hier um den Zugang zum Gemeindehaus und eine öffentliche WC-Anlage", sagt Bürgermeister Johannes Schweighofer. Aufgrund der schmalen Straßen und der alten Gebäude im Ort kein leichtes Unterfangen. Der barrierefreie Zugang wird auf der Rückseite des Hauses entstehen. Damit das möglich ist – für einen Rollstuhl werden zwei Mal zwei Meter Wendekreis eingerechnet –, muss hier die Straße angehoben werden. Falls finanziell möglich, soll auch das Haus der Begegnung heuer barrierefrei werden.
Beim Bauhof steht heuer der Bau neuer Garagen an, um den Platzproblemen einen Riegel vorzuschieben. Neben den Gemeindefahrzeugen will Schweighofer hier in naher Zukunft auch einen VW-Bus kaufen, um für einen möglichen Bedarf an "Essen auf Rädern" oder Einkaufstouren mit Senioren gerüstet zu sein. "Ich bin seit zwölf Jahren Bürgermeister und der Anteil der Menschen, die älter als 75 sind, hat stark zugenommen", erzählt er. Probleme gibt es damit allerdings kaum: "Die Menschen werden immer länger zuhause gepflegt, wir haben einen starken Seniorenbund und auch die Pfarre macht sehr viel." Zudem funktioniere die Nachbarschaftshilfe sehr gut.
Schule und Kindergarten voll
Etwas schwieriger sieht das beim Thema Kinderbetreuung aus. "In der Geburtenstatistik des Landes über den Zeitraum der letzten vier Jahre liegen wir noch vor Großarl an erster Stelle", freut sich Schweighofer. Aber: "Schule und Kindergarten sind voll." Aktuell wird in der Gemeinde eine Lösung für eine Krabbelgruppe und eine dritte Kindergartengruppe gesucht.
Auch in der Schule wird der Platz knapp. Ab Herbst ist hier eine weitere Klasse nötig. Gegen einen aktuellen Mieter, der im Schulgebäude wohnt, läuft derzeit ein Delogierungs-Verfahren – mit ungewissem Ausgang. Sollte der Raum nicht frei werden, müsse eine Notlösung her. "Der Landesschulrat hat mir gesagt, wenn ich nichts habe, muss ich halt eine Almhütte anmieten", so der Bürgermeister. Die Vorgaben sind hier strikt: Ab 26 Kindern werden Schulklassen aufgeteilt. Ein Neubau für die zusätzliche Klasse ist in Ebenau kaum möglich: "Wir sind von der Landesstraße eingekesselt, können nicht in die Höhe gehen und haben keine Bauflächen", sagt Schweighofer. Dass die Raumordnung einer Zersiedelung vorbeugen soll, sieht er ein, "aber wir sind bereits zersiedelt". Mögliche Grundstücke – inklusive Kanalanschluss – gibt es. Diese sind allerdings Grünland.
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