In jedem Ort ein Radarkasten?

FLACHGAU (grau). Über eine Gesetzesnovelle, die kurz gefasst Gemeinden die Geschwindigkeitsmessungen an neuralgischen Punkten erlaubt, entscheidet zur Zeit das Innenministerium (siehe Salzburg Blick auf Seite 16). In einigen Flachgauer Gemeinden ist die autonome Verkehrsüberwachung ein dringendes Anliegen, um die Verkehrssicherheit im Ort zu erhöhen.

Vielleicht in Köstendorf
„Keine schlechte Idee“, sagt Bgm. Josef Krois aus Köstendorf. „Wenn wir besser kontrollieren, ist die Chance höher, dass Geschwindigkeitsbeschränkungen eingehalten werden. Ich finde es sehr wichtig, dass die Gemeinden selbst mehr entscheiden können. Die Polizei hat andere Aufgaben. Aber: Wir werden sicher nicht die ersten sein, die autonome Kontrollen durchführen. Sollten sie erlaubt werden, sind sie mit viel Aufwand verbunden.“ Eine Stelle, an der dringend gemessen werden sollte, liegt im Köstendorfer Siedlungsbereich an der Enhartingerstraße: „Viele, die von Oberösterreich kommen und Straßwalchen ausweichen, fahren da durch. Gerade in der Früh und am Abend herrscht hier viel Verkehr. Die Bevölkerung wünscht sich hier mehr Kontrollen.“

Ganz sicher in Dorfbeuern
Der erste mit einem gemeindeeigenen Radarmessgerät könnte Adolf Hinterhauser, Bürgermeister in Dorfbeuern, sein. „Ich würde sofort ein Meßgerät aufstellen. Bei Kindergarten, Volksschule und in den Wohngebieten. In Dorfbeuern gibt es permanent Beschwerden. Überall haben wir Tempo 30 und das wird großteils missachtet. Die autonomen Kontrollen wären eine große Bereicherung. Mit Abzocke, wie uns oft vorgeworfen wird, hat das nichts zu tun. Es geht um Abschreckung und damit hätten wir ein Mittel, lenkend einzugreifen. Unsere Aufgabe als Gemeinde ist es, für Sicherheit zu sorgen. In einer 1500-Einwohner-Gemeinde kann man von der Polizei nicht erwarten, dass sie ständig kontrolliert.“

Obertrum braucht kein Gerät
Für Obertrum findet Bgm. Simon Wallner keinen Gemeinde-Radarkasten notwendig. Die Gemeinde hat darüber beraten, aber nicht vor, selbst zu kontrollieren. „Wir haben ein Messgerät, das den Autofahrern ihre Geschwindigkeit aufzeigt. Wenn die Leute wissen, wo das Radarmessgerät steht, gewöhnen sie sich daran und fahren vielleicht nur an dieser Stelle langsamer. Aber in Gemeinden mit viel Durchzugsverkehr sind die Kontrollen sicher eine sinnvolle Sache.“

Elixhausen hat andere Wünsche
Der Elixhausner Bürgermeister Marcus Kurcz meint, die Gesetzesnovellierung wäre „ein Schnitzel, das noch geklopft werden muss.“ Die Erlaubnis, einen Radarkasten aufzustellen, ist nicht unbedingt, was er gern hätte. Ihm wäre ein Unternehmen lieber, das mit mobilen Radarmessgeräten zur Stelle ist, wenn es die Gemeinde braucht. „Bei der Tiefenbachstraße Richtung Hallwang, haben wir permanent ein Messgerät stehen, das wartet ein Anrainer. Die Geschwindigkeitsbegrenzung liegt dort bei 30 km/h. Die Leute fahren allerdings mit einem Hunderter durch! Dort ist weder Schule noch Kindergarten, aber für viele doch ein Schulweg. Dort würden wir auf jeden Fall messen. Und es gibt genug andere Punkte. Schließlich ist Elix­hausen eine Gemeinde mit sehr viel Arbeitsverkehr.“

Polizei will Verstärkung
Der Bergheimer Postenkommandant Helmut Naderer hält nicht viel davon, die Gemeinden ihre Straßen selbst überwachen zu lassen: „Prinzipiell sollte das als hoheitliche Aufgabe bei der Polizei bleiben. Die Effizienz von fixen Kästen ist auch nicht sehr groß, weil die Leute dann wo anders rasen. Sinnvoller wäre es, insgesamt mehr Polizisten einzustellen.“

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Anzeige
Foto: Stefan Schubert

Traumjob gefällig?
Wir suchen Physios mit Herz und Hirn für unser Team!

Ein inspirierendes Arbeitsumfeld? Check. Ein innovatives Arbeitsklima? Check. Spannende Fortbildungsmöglichkeiten? Check. Attraktive Benefits? Check. Viele nette Kolleginnen und Kollegen? Doppelcheck. Das Alpentherme Gastein Gesundheitszentrum liegt in der Mitte des Gasteinertals – genau gesagt im malerischen Bad Hofgastein. Wir arbeiten als private Krankenanstalt in Form eines selbständigen Ambulatoriums für Kur, Rehabilitation und Sportmedizin. Mit einem vielfältigen Therapie- und...

  • Salzburg
  • Pongau
  • Magazin RegionalMedien Salzburg
Anzeige
Gut begleitet durch das Salzburger Hilfswerk. | Foto: Hilfswerk Salzburg
2

Tag der Pflege
Gut begleitet durch das Hilfswerk Salzburg - Lebensqualität im Alter

Eine gute Begleitung durch das Hilfswerk verhilft zur Lebensqualität im Alter. In den eigenen vier Wänden alt werden – wer wünscht sich das nicht. Und tatsächlich: Rund 80 % aller Menschen mit Pflegebedarf werden in ihrem Zuhause betreut. Das Hilfswerk unterstützt Betroffene und vor allem auch deren Angehörige bei der Bewältigung ihres Alltags. Senioren-BetreuungManchmal hilft es schon, wenn man bei den kleinen alltäglichen Dingen Unterstützung bekommt. Heimhilfen packen im Haushalt mit an,...

  • Salzburg
  • Magazin RegionalMedien Salzburg

UP TO DATE BLEIBEN


Aktuelle Nachrichten aus Salzburg auf MeinBezirk.at/Salzburg

Neuigkeiten aus dem Bezirk als Push-Nachricht direkt aufs Handy

Newsletter abonnieren und wöchentlich lokale Infos bekommen

MeinBezirk auf Facebook: Salzburg.MeinBezirk.at

MeinBezirk auf Instagram: @salzburg.meinbezirk.at

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.