Kay-Michael Dankl im Gespräch
"Pendeln und im Stau Stehen kostet Lebenszeit"
Sonntag in einer Woche wird gewählt. Die BezirksBlätter Flachgau fragten bei der KPÖ Plus Salzburg nach, wie sie zentrale Themen, wie den öffentlichen Verkehr oder den Umweltschutz, im Flachgau sehen.
FLACHGAU. Der 34-jährige Kay-Michael Dankl ist Historiker und Listenerster der Salzburger Partei KPÖ Plus. Auf Nachfrage spricht Dankl stellvertretend für die Listenkandidaten im Flachgau und beantwortet die Fragen der BezirksBlätter Redaktion.
Nachgefragt bei Kay-Michael Dankl
Der öffentliche Verkehr im Flachgau bewegt die Menschen. Welche Probleme sehen Sie in den Gemeinden und welche Lösungsvorschläge forcieren Sie, bzw. wie kann der öffentliche Verkehr am Land verbessert werden?
Kay-Michael Dankl: Um den öffentlichen Verkehr am Land zu verbessern, braucht es eine bessere Taktung bei den Bussen, auch abends und am Wochenende. In Zukunft sollten Verkehr und Wohnen besser zusammengedacht werden, um die Zersiedelung in den Griff zu kriegen.
Das heißt, dort leistbaren Wohnraum zu schaffen, wo eine gute Öffi-Anbindung möglich ist. Kay-Michael Dankl
Wie stehen Sie zu Parkhäusern am Land?
Um das Umsteigen auf den öffentlichen Verkehr einladender zu machen, sind Parkhäuser und Park-and-Ride-Anlagen eine gute Idee. Im Vergleich zu riesigen Parkplätzen, die große Fläche fressen, helfen Parkhäuser, wertvollen Platz zu sparen. Wichtig sind dabei leistbare Angebote und eine gute Infrastruktur.
Aus Ihrer Sicht: Wo liegen die Vorteile und Nachteile eines Lebens am Land gegenüber der Stadt?
Lange Zeit war das Wohnen am Land günstiger, aber auch hier steigen die Wohnkosten stark an.
Man lebt näher an der Natur, aber verliert viel Lebenszeit mit Pendeln und im Stau. Kay-Michael Dankl
Am Leben in der Stadt gefallen mir die kurzen Wege, die Kulturangebote und dass immer etwas los ist.
Herr Dankl, wie kann der Flachgau energieautark werden?
Für leistbare, saubere Energie hilft ein guter Mix aus Sonnenenergie, Wind- und Wasserkraft. Diese Anlagen sollten nicht von gewinnorientierten Energiekonzernen betrieben werden, sondern von Genossenschaften. Dann bekommen die Bürger den Strom zu günstigen Herstellungskosten. Gewinne fließen nicht an Aktionäre, sondern zurück an die Haushalte.
Warum setzten Sie sich gerade für ihre Partei, die KPÖ PLUS, ein und warum sollte man sein Kreuzchen hier — bei einer kleinen Partei – setzen, und nicht bei den „großen“?
Vor der Wahl versprechen die Parteien viel. Damit Themen wie leistbares Wohnen nach der Wahl nicht wieder untergehen, braucht es eine verlässliche Stimme im kommenden Landtag, die die Regierungsparteien an ihre Versprechen erinnert. Bei KPÖ Plus leben wir, was wir sagen. Wir spenden einen Teil unserer Politikergehälter an Salzburger in Not. Damit KPÖ Plus in den Landtag einzieht, zählt jede Stimme.
Wie lässt sich das Wohnen am Land leistbarer gestalten?
Der Schlüssel für leistbares Wohnen ist der öffentliche Wohnbau. Zu lange hat die Politik den Investoren und Immobilienfirmen den roten Teppich ausgerollt. Hier braucht es ein Umdenken. Gemeinden und das Land sollten wieder selbst leistbaren Wohnraum schaffen. Denn Wohnen ist ein Grundrecht, keine Ware.
Die KPÖ PLUS erkennt die Folgen schädlicher Fernreisen, doch Touristen aus dem amerikanischen und asiatischen Sektor besuchen liebend gern den Flachgau (Stichwort Sound of Music Tour nach St. Gilgen) und kaufen dort vor Ort ein. Wie kann es am Land ohne Touristen funktionieren?
Der Tourismus bleibt wichtig, wird sich aber verändern. Wenn Fernflüge abnehmen, könnte man mehr Gäste aus der näheren Umgebung ansprechen, die z.B. mit einem Tag Zugfahrt anreisen. Auch Salzburger Familien werden als Zielgruppe wichtiger. Der Trend geht eher weg vom Massen-, hin zum Qualitätstourismus. Der Flachgau ist mit seiner schönen Natur und reichhaltigen Kulturgeschichte stark aufgestellt.
Erfahre im Video mehr über die Partei:
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