"Die Frauen kicken fairer" – FC-Bergheim-Trainer Helmut Hauptmann im Interrview

Sie haben Anfang des Jahres mit der Frauenkampfmannschaft des FC Bergheim erstmalig in Ihrer Trainerkarriere eine Frauenmannschaft übernommen. War das ein bewusster Schritt?
HELMUT HAUPTMANN: Absolut. Mein Interesse am Frauenfußball wurde während meiner Trainerausbildung von Ausbildungsleiter und Frauen-Nationalteam-Trainer Dominik Thalhammer geweckt. Mit der Frauenmannschaft des FC Bergheim habe ich nun nicht nur eine neue Herausforderung, sondern auch neue Motivation gefunden.

Konnten Sie als Trainer bereits Unterschiede zwischen Frauen- und Männermannschaften ausmachen? Und wenn ja, welche?
HAUPTMANN: Ein wesentlicher Unterschied ist das Spieltempo. Da sind die Männer – so wie in vielen anderen Sportarten auch – einen Tick schneller. Das liegt in der Natur der Sache. Taktisch und technisch sind aber beide Geschlechter auf demselben Level. Ich persönlich finde, dass es bei den Frauen auf dem Platz fairer zugeht. Im Vergleich zu den Männern kommen versteckte Fouls oder Unsportlichkeiten viel seltener vor.

Wie sieht es aktuell mit der Kaderplanung aus?
HAUPTMANN: Wir haben einige Abgänge zu verkraften. Deshalb werden wir uns neu aufstellen müssen. Eine Art Kader-Umbruch wird nötig sein. Dieser Umbruch wird alle Positionen betreffen und dadurch werden Spielerinnen aus der zweiten Reihe vermehrt Chancen auf Einsatzminuten bekommen.

Wie laufen die Vorbereitungen auf den Bundesliga-Start?
HAUPTMANN: Vergangene Woche sind wir mit unserem ersten Training in die neue Saison gestartet. Bis zum Bundesliga-Start im August sind noch fünf Testspiele geplant. Unsere Gegner kommen dabei auch aus unserem Nachbarland Deutschland. Wir spielen zum Beispiel gegen den FFC Wacker München sowie auch gegen die zweite Mannschaft des FC Bayern München.

Nach einer fulminanten Frühjahrs-Saison mit vier Siegen und einem Unentschieden konnte sich Ihr Team am Ende der Saison noch auf Platz sieben verbessern. Was sind die Ziele für die kommende Saison?
HAUPTMANN: Ich hoffe, dass wir an die Leistungen im Frühjahr anknüpfen und einen Platz im Tabellenmittelfeld anpeilen können. Mit den vielen Abgängen wird das natürlich keine leichte Aufgabe, aber wir werden unser Bestes geben.

Das Interview wurde geführt von Jorrit Rheinfrank

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