Der Seewirt Mattsee setzt auf Zweisamkeit
Helmut Blüthl hat sich – trotz anfänglichem Widerstand – mit seinem Hotel auf Pärchen spezialisiert.
MATTSEE (buk). Vor allem romantisch und ruhig soll es ablaufen im Kuschelhotel am Mattsee. "Wir haben einfach probiert, uns auf Pärchenurlaube zu spezialisieren", erzählt Seewirt Helmut Blüthl. Er hat sein Unternehmen vom klassischen See- und Sommerfrische-Hotel komplett neu ausgerichtet. "Die Idee dahinter ist, dass Paare bei uns vom Alltag komplett abschalten können. Deshalb sind bei uns auch keine Kinder erlaubt", sagt der Hotelier.
Neues Ganzjahres-Konzept
Um nicht in der Mittelmäßigkeit zu versinken, wurde lange überlegt, welches Konzept hier ganzjährig funktionieren könnte. "Bei Wellnesshotels wären wir mit den ganz Großen verglichen worden, die etwa drei Pools und mehr haben – hier können wir mit unseren 30 Zimmern nicht mithalten", so Blüthl. Deshalb habe er sich bewusst eigens positioniert. Zudem dürften die Gäste nicht vom Wetter abhängig sein.
Förderung als Grundlage
Die Grundlage für den Umbau bildete eine Förderung des Toursimusressorts des Landes Salzburg. "Sie hat vieles erleichtert", sagt der Hotelier. Vor allem am Anfang helfe die etwas geringere Belastung. Gut drei Jahre nach dem Umbau hätte sich das außergewöhnliche Konzept bewährt. "Davor war es schwierig. Man darf nie vergessen, welche schlaflosen Nächte wir teilweise gehabt haben."
Widerstand am Anfang
Und auch die Umstellung selbst ist nicht ganz ohne Widerstand abgelaufen. "Meine Eltern haben mir beim Wort ,Kuscheln' anfangs fast den Kopf abgerissen", grinst Blüthl. Das Wort würde bei der älteren Generation teils sogar Vorstellungen aus dem Rotlichtmilieu hervorrufen und nicht von einem modernen Romantikhotel. Die Jungen hingegen könnten damit gut leben. Generell stammen gut 99 Prozent der Gäste aus dem deutschsprachigen Raum. Das Haupteinzugsgebiet liegt im Umkreis von 400 Kilometern.
"Bloß kein Stress im Urlaub"
Am Beginn der Renovierung ist ein Zubau mit 18 Zimmern und Wellnessbereich gestanden. Zudem gibt es im Dachgeschoß ein Hallenbad und auch das Restaurant wurde umgebaut. Den Gästen will der Hotelier "Magic Moments" bieten. Diese reichen seinen Erfahrungen nach vom einfachen Seespaziergang über ein Picknick am Boot bis hin zu Oldtimer- und Ballonfahrten. "Manche Gäste sind zwei Nächte da und sagen, was sie alles anschauen wollen. Ich sage ihnen immer: Stresst euch doch nicht, um Fotos für Instagram zu machen", erzählt Blüthl. Stress im Urlaub sei das Schlimmste, das man machen könne.
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