AMS bringt Frauen in den Job
"Frauen verdienen um ein Drittel weniger"

- Hinter dem Gebäude vom AMS befindet sich das Sozialministeriumservice.
- Foto: sm
- hochgeladen von Sabrina Moriggl
Frauen haben es am Arbeitsmarkt nicht immer leicht. Im Schnitt verdienen sie rund ein Drittel weniger als ihre männlichen Kollegen. Manuela Seidl vom AMS Salzburg-Umgebung erklärt hier die Hintergründe. Außerdem: Deshalb werden Frauen am Arbeitsmarkt immer wichtiger.
FLACHGAU. "Ich glaube schon, dass Frauen gerade in Zeiten wie diesen mit besonderen Herausforderungen ringen", beginnt Manuela Seidl, die Leiterin der regionalen AMS-Geschäftsstelle Salzburg-Umgebung.
Fakt ist, Frauen stoßen am Arbeitsmarkt oft auf größere Hürden – auch im Flachgau. Die Hauptrolle in dieser Problematik spielen laut Seidl vorwiegend soziale Themen; etwa Familienplanung und später die Pflege von Angehörigen.
"Oft ist eine Vollzeitbeschäftigung gar nicht möglich", erklärt Seidl.
Während junge Frauen häufig Vollzeit arbeiten, wechseln viele nach der Familienphase in Teilzeitjobs – der Weg zurück in Vollzeit bleibt für die meisten eine Hürde.
Um die Rückkehr in die Vollzeitbeschäftigung zu erleichtern, rät das AMS Frauen eine Ausbildung in männerdominierten Branchen. "Oft heißt es, Frauen interessiere das ja nicht. Das glaube ich nicht. Es braucht in diesen Branchen beide Geschlechter", ist Seidl überzeugt.

- Die Leitern der AMS-Geschäftsstelle Salzburg-Umgebung, Manuela Seidl.
- Foto: AMS/Wildbild
- hochgeladen von Eileen Titze
Frauenpotenzial nutzen
Um den Herausforderungen von Frauen auf dem Arbeitsmarkt entgegenzutreten, hat das AMS klare Ziele formuliert: den Abbau von geschlechtsspezifischen Klischees, den gleichen Zugang zu allen Berufen zu schaffen, Unterstützung bei der Verteilung von Quoten und die Verringerung von Einkommensunterschieden. "Frauen verdienen immer noch um ein Drittel weniger als Männer", weiß Seidl.
Um hier eine Veränderung anzustoßen, greift das AMS auf sein umfassendes Netzwerk zurück. Rund 1.000 Betriebsbesuche führt das AMS im Flachgau pro Jahr durch.
"Wir sprechen dort über Hürden und leisten Aufklärungsarbeit in den Betrieben", sagt Seidl.
Das habe gerade am Anfang zwar bei sowohl Frauen als auch Betrieben viel Überzeugungsarbeit gebraucht. "Wir sind heute aber auf einem Niveau, wo die meisten Betriebe bei Geschlechtern nicht mehr unterscheiden", weiß die Geschäftsstellenleiterin. Informieren und Aufklären ist Seidls Devise. "Die Gruppe der Frauen wächst, was im Umkehrschluss bedeutet, dass wir diese Arbeitskraft besser nutzen müssen", argumentiert sie.

- Arbeitsmarktservice Salzburg (Archivfoto).
- Foto: pjw
- hochgeladen von Peter J. W.
Kinderbetreuung als Management?
Viele Frauen verkaufen ihre Fähigkeiten unter ihren Wert. Denn: Auch Kinderbetreuung ist eine Managementposition. Dieses Engagement, Motivation und Flexibilität sollte man, so Seidl, nach der Kinderphase unbedingt mit in den Job nehmen.
Natürlich soll die Aufklärungsarbeit des AMS auch einen Mehrwert für die Betriebe im Flachgau bieten. Das nächste große Thema für das AMS ist es, den Unternehmen zu erklären, dass gerade diese Flexibilität ihnen auch helfen kann.
"Effizienz schaffen und gleichzeitig Frauen bessere Möglichkeiten bieten", fasst Seidl zusammen.
Seidl ist davon überzeugt, dass man in den kommenden Jahren sämtliche Motivationen und Weiterbildungswünsche von Frauen unterstützen muss. "Es wird in allen Branchen Bedarf für Arbeitnehmer geben. Wir brauchen die Frauen", ist Seidl sicher.
Das könnte dich außerdem interessieren:
Mehr Berichterstattung aus dem Flachgau findest du hier.



Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.