Kultur-Hattrick in der Bachschmiede
Neben Veranstaltungen bietet das Walser Kulturhaus eine Kunstgalerie und ein eigenes Museum.
WALS-SIEZENHEIM (buk). Von einem "Aha-Effekt" spricht Bachschmiede-Geschäftsführer Bernhard Robotka bei einigen seiner Veranstaltungsgäste. Viele würden erst bemerken, dass das Kulturhaus außer dem Veranstaltungssaal noch mehr zu bieten hat: eine Galerie und ein Museum. "Die drei Bereiche ergänzen sich sehr gut", ist Robotka überzeugt. Alleine für die Galerie stehen rund 50 Künstler Schlange, die ihre Werke präsentieren wollen.
Von der Tretkurbel zum Bonanza-Rad
Im Museumsteil dreht sich die aktuell größte Sonderausstellung rund um das Thema 200 Jahre Fahrrad. Hier gibt es von ersten Klapprad-Modellen über das legendäre Bonanza-Rad der 1980er-Jahre bis hin zu modernen Mountainbikes allerhand zu sehen. Wer in der Geschichte noch weiter zurückgehen möchte, findet etwa auch die Michauline – eines der ersten Tretkurbelräder aus dem Jahr 1868. "Erstmals haben wir einen Touchscreen installiert, über den sich eingesprochene Texte über die Modelle abrufen lassen", erzählt Robotka.
Wals-Bezug im Vordergrund
Generell sei ihm wichtig, dass immer ein Bezug zur Gemeinde Wals-Siezenheim vorhanden ist: "Auch wenn wir gerade ein bisschen in Richtung Alltagsgeschichte wechseln, versuchen wir immer Leihgaben direkt aus dem Ort zu bekommen." Immer stark mit der Walser Geschichte verknüpft sind hingegen die Dauerausstellungen. So gibt es einen Raum für gefallene und vermisste Walser Soldaten. Wie alltäglich auch im Krieg die Themen teilweise waren, beweist original Feldpost, bei der es etwa um den Verkauf eines Fahrrades oder den Kauf einer Geiß geht.
Hufe, Militär und Spielzeug
Auch dem Sohn des Hauses, Jakob Lechner, ist eine Ausstellung gewidmet. Er war der erste Landesveterinär und hat ein Weltpatent auf Hufe ergattert, mit denen alle Pferde der österreichisch-ungarischen Armee ausgestattet worden sind – insgesamt mehr als zwei Millionen Tiere. Darüber hinaus finden sich "der vergessene Maler" Johann Berger, die alte Bachschmiede-Stube im Original und eine Ausstellung zu altem Spielzeug, die gemeinsam mit Sammlerin Karin Gugg bestückt wird.
Luftschutzstollen im Museum
Dass sich trotzdem laufend etwas bewegt, garantieren aktuelle Pläne des Museums: So wird bis zum Jubiläum "5.000 Jahre Wals" der römische Bereich erweitert und ausgebaut – immerhin wurde im Ortsteil Loig die größte römische Villa Europas ausgegraben. Und auch einen alten Luftschutzstollen, der gut 30 Meter durch den Berg führt, will Robotka bis 2018 mittels Handlauf und Bodenbeleuchtung begehbar machen. Ganz ohne "Action" scheint er jedoch auch im Museumsteil nicht auszukommen: So wurde die alte Esse revitalisiert und nach 47 Jahren Stillstand wieder in Betrieb genommen. Künftig soll es hier regelmäßig Termine für ein Schauschmieden geben.
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