"Habe mich zuerst gar nicht getraut"

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EUGENDORF (grau). 30 Leute wechseln sich ab für den Tafeldienst in Eugendorf. Zweimal in der Woche hat der „Gratis-Markt“ des Sozialen Hilfsdienstes der Gemeinde geöffnet und diese Öffnungstage sind wichtig. Die Kundschaft ist da. Für sie geht es nicht ums Überleben, aber um mehr Lebensqualität und die bekommt sie durch die Einrichtung. Mit einem Euro „Eintritt“ darf man hier bestellen, was man möchte. „Die Tafel ist kein Selbstbedienungsladen, aber jeder darf mitnehmen, so viel er möchte. Grenzen gibt es keine“, sagt Initiator Ernst Fingerl.

Backerbsen und Süßigkeiten
So oft wie möglich kommen Karin und Michael Stübler in den Laden, um sich und ihre sechs Kinder zu versorgen. Das jüngste ist elf Monate alt. Karin Stübler (34) ist in Karenz, ihr Mann Michael (40) derzeit arbeitslos. Die Familie bekommt pro Monat 1.500 Euro. Fast 1.000 Euro monatlich kostet sie allein ihre Wohnung und der Strom. „Wir geben zwischen 300 und 400 Euro pro Monat für Lebensmittel aus. Durch die Tafel geben wir zwar nicht weniger aus, aber unser Kühlschrank ist voll. Früher war er trotz der Ausgaben leer“, erzählt die sechsfache Mutter. „Die Tafel hilft uns enorm. Toll ist, dass wir hier Nudeln und Brot bekommen sowie Backerbsen und hin und wieder Süßes für die Kinder.“

Regelmäßig ist auch die zweifache Mutter Birgit Kaltenegger (35) in der Tafel anzutreffen. Sie ist in Invalidenpension und muss mit 1.100 Euro pro Monat auskommen. 920 bezahlt sie allein für Miete und Strom. „Zuerst habe ich mich nicht getraut, hierher zu kommen. Ich dachte, das ist nur für Leute, die weniger haben als ich. Jetzt bin ich sehr froh, dass es diese Einrichtung gibt. Vor der Tafel habe ich 250 bis 300 Euro im Monat gebraucht. Jetzt brauche ich nur noch 200“, erzählt sie. „Was es genau gibt, weiß man nie. Das Sortiment wechselt ständig. Milchprodukte gibt es immer, das ist toll. Vor Weihnachten bot die Tafel Geschenke für Kinder. Das war eine besonders nette Idee.“

Vorbildwirkung
Aus der Eugendorfer Einrichtung hat sich ein regionaler Verein gegründet – die Flachgauer Tafel. Als erste Interessentin informierte sich die Gemeinde Straßwalchen zu Jahresende über die Tafel. „Derzeit sucht die Gemeinde nach einem Raum und ist dabei, ein Team zu formieren“, sagt Fingerl. Am Freitag gab es in Obertrum einen Infoabend, denn die Gemeinde möchte gemeinsam mit Seeham, Mattsee und Berndorf eine „Tafel Trumer Seenland“ gründen. Im Februar gibt es das nächste Treffen, bei dem ein Tafel-Team gebildet wird.

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