"Verletzlich sein, heißt auch fühlbar bleiben"

Künstlerin Susanna Andreini kreierte in ihrem Atelier im Gutshof Glanegg die Skulptur "Mutterliche Königin" um mehrere Aspekte der Weiblichkeit darzustellen. | Foto: Evelyn Baier
  • Künstlerin Susanna Andreini kreierte in ihrem Atelier im Gutshof Glanegg die Skulptur "Mutterliche Königin" um mehrere Aspekte der Weiblichkeit darzustellen.
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GRÖDIG (eve). Susanna Andreini ist seit 2009 selbstständig. Seit der Gründung des Salzburger Figurentheaters und der Kreation der Figurenschauspiele im Jahr 2003 übt sie ihren Beruf als Schauspielerin und Künstlerin aus.
In ihrem Atelier im Gutshof Glanegg in Grödig, umgeben von Natur und der urigen Schönheit des Untersberg schöpft die Künstlerin seit zwei Jahren Inspiration und Energie für ihre nächsten Projekte. Denn mit der Sommerzeit geht auch die Ferienzeit und damit die Sommerateliers zu Ende. Dabei präsentierte Andreini Kindern ab fünf Jahren ein Figurentheater aus Plastilin, ein Werkstoffe, den die Schauspielerin sehr schätzt. „Die Arbeit mit dem Kinderschauspiel macht mir großen Spaß. Da kann ich meine innere Clownin aktivieren“ meint Andreini. Beim Schauspiel mit den Plastilinfiguren wärei es vor allem wichtig, den Stoff vor dem Auftritt anzuwärmen, damit die Masse beweglich wird und die Figuren durch Andreinis motorischer Akrobatik zum Leben erweckt werden können. Das Stück selbst führt in clowneskem Ausdruck durch die Entwicklungsgeschichte der Hand. „Für die Kinder soll es ein Impuls sein, sich selbst künstlerisch auszuprobieren, ihre motorischen Fähigkeiten zu entdecken“ so die Schauspielerin. Demnach können sich die jungen Teilnehmer nach einer Vorstellung in Andreinis KreativAtelier selbst an der Knetmasse ausprobieren.

Kraft für Frauen

Neben der Bühnenarbeit, die für Andreini einen „wunderbaren Raum“ darstellt, ist Andreini auch als Coach und Seminarleiterin kreativ. Vor allem die Beschäftigung rund um „altes weibliches Wissen“ liegen ihr am Herzen. Bereits seit 20 Jahren erforscht sie Matriarchate, die einen Gesellschaftstyp darstellen, der über die mütterliche Linie definiert wird und Religion auf einer Ahnenfrau oder einer Göttin basiert. Andreini veranstaltet dabei Frauenkraftabende, die das in aller Fülle Frau sein thematisieren. Neben Körperübungen sind es Gespräche und der Austausch von Frau zu Frau, die Andreini an den Abenden herbeiführen will. „Mein Wunsch ist, dass sich Frauen mehr vernetzen und nicht jede als Einzelkämpferin handelt“ meint die Künstlerin und präsentiert eine Skulptur, die sie „Mütterliche Königin“ nennt. Die wohl geformte, schwangere, weibliche Figur soll die Zeit als die Weiblichkeit gewürdigt wurde widerspiegeln aber auch die Verletzlichkeit und die Verletztheit. Das rote Stoffelement des Kleids steht für die Blutende, nur mehr Reste einer Krone thronen auf dem Kopf der Frauenfigur „wie Archäologen nur Reste von Ausgrabungen finden“ erklärt Andreini. „Trotz ihrer Verstümmelung steht sie aufrecht, ist präsent. Verletzlich sein heißt auch fühlbar bleiben“ sagt sie und spielt damit nicht nur auf Männer-Frauen-Beziehungen an sondern übt auch sanfte Gesellschaftskritik. Außerdem sollten Männer aufhören, starken Frauen gegenüber skeptisch zu sein: „Es ist an der Zeit, dass der Geschlechterkampf ein Ende hat“. Nach einer kleinen Verschnaufpause nach dem Sommerprogramm will sie mit ihrem neuen Herbstprogramm wieder durchstarten. Dafür schwirren der Kreativen bereits neue Themen im Kopf herum.

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