Bundesforste und Raika legten sich quer
Ski Gaißau: Mehrheit der Gläubiger stimmt Ausgleich zu. Heimische Bank und Staatsbetrieb aber dagegen.
HINTERSEE/KRISPL/SALZBURG (lin). Die neun unmittelbar betroffenen Grundeigentümer sowie eine Mehrheit der Gläubiger des insolventen Skigebietes Gaißau-Hintersee haben dem Ausgleich zugestimmt. Gescheitert ist er trotzdem. Denn die Hauptgläubiger Raiffeisen und Bundesforste haben die Einigung am Freitag vor dem Landesgericht Salzburg platzen lassen.
Für den Hinterseer Bürgermeister Paul Weissenbacher ist diese Haltung inakzeptabel: "Das eine nennt sich ‚heimische Bank’ und das andere ist ein Staatsbetrieb. Und beide haben sich mit dem Skigebiet bereits eine goldene Nase verdient und kriegen jetzt noch immer den Rachen nicht voll genug. Obwohl sie voll besichert sind, scheren sie sich nicht um das Schicksal der Region. Wir sind extrem sauer."
Das lassen die Bundesforste so nicht auf sich sitzen: Sprecherin Pia Buchner sagte zu den Bezirksblättern: "Der Betreiber hat wieder keinen vernünftigen Sanierungsplan vorgelegt. Wir sind für den Betrieb, aber wir verlangen ein längerfristig tragfähiges Konzept. Der jetzt angebotene Ausgleich wäre nur eine kurzfristige Lösung. Und übrigens haben wir mit den Betreibern absolut normale Pachtverträge. So wie auch in anderen Skigebieten üblich."
Der chinesische Mehrheitseigentümer Zhonghui Wang hatte ursprünglich eine Ausgleichsquote von 20 Prozent angeboten. Bei der Verhandlung vor dem Salzburger Gericht hat er auf 30 Prozent nachgebessert. Der Andrang der rund 90 Gläubiger war groß, viele sind persönlich gekommen. Insgesamt geht es in dem Verfahren um 1,8 Millionen Euro ausstehende Schulden.
Seit Dezember hängt das Überleben von Gaißau-Hintersee an einem dünnen Faden, immer wieder war beklagt worden, dass Wang nicht für Gespräche zur Verfügung stehe.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.