Alexander Christof
In Freistadt spielt’s Granada

Alexander Christof alias Xidi spielt Akkordeon.  | Foto: Reithofer Media
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  • Alexander Christof alias Xidi spielt Akkordeon.
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Am Samstag, 3. Dezember, 20 Uhr, spielt die Grazer Neo-Austropopband Granada im Salzhof – mit Freistädter Beteiligung.

FREISTADT. Warum Akkordeonspieler Xidi (33), ein Freistädter, mit einem speziellen Gefühl dort hinkommt, hat er uns im Telefoninterview verraten. Praktisch gab es dabei für die Redakteurin auch kurzen Musikunterricht und ein paar Akkordeontöne.

Wie bist du zu Granada gekommen?
Graz ist ein Dorf und Musiker kennen sich einfach untereinander. Der Thomas (Petritsch, Gründer der Band, Anmerkung) hat mich gefragt, ob ich mitspielen will, weil sie noch jemanden fürs Akkordeon gesucht haben. So ist das gewachsen. 

Wieso spielst du Akkordeon? Wurde dir das vom Großvater aufgedrängt, oder hast du dir das selber ausgesucht?
Ich bin mit sechs Jahren in die Musikschule Freistadt gegangen und wollte mich für Blockflöte anmelden. Da war kein Platz. "Für Akkordeon ist noch ein Platz frei", war die Auskunft dort. Gut, dann lerne ich das, hab ich mir gedacht und so habe ich zu spielen begonnen. Schließlich habe ich es sogar in Graz studiert.

Spielst du noch weitere Instrumente?
Klavier war mein Zweitfach im Studium. Mit Gitarre und Ukulele kann ich begleiten – das reicht fürs Lagerfeuer. 

Akkorden-Sound ist in der Musik von Granada ein Kernelement – bist du dir deiner Verantwortung/deiner großen Aufgabe bewusst?
Jeder in der Band hat seine Aufgabe, aber Akkordeon prägt schon unseren Sound. Cool, dass ich dieses tragende Rolle spielen darf. 

Lebst du beruflich von der Band allein – oder hast du einen Zweitjob?
Wir leben zu fünft von der Band und das ist einfach cool. Ich freue mich, dass es so ist, wie es ist, aber in Sachen Erfolg gibt es immer Luft nach oben. Aber natürlich auch Luft nach unten (lacht). Nebenberuflich bin ich aber trotzdem noch 15 Stunden als Rote-Nasen-Clown angestellt. 

Wie wichtig ist der Radiosender FM4 für eine Band wie eure?
Sehr wichtig, für die gesamte österreichische Musikszene. Sie haben uns von Anfang an gespielt und uns eine Bühne geboten, zum Beispiel bei den Accustic sessions. Erst wenn man erfolgreich ist, spielt Ö3 dann auch die Songs. Mit "Eh ok" oder "Mei Velo" ist das zum Beispiel bei uns der Fall. 

Schreibst du auch selber Lieder?
Ich hab es probiert. In der Corona-Zeit hat jeder in der Band ein neues Lied für das Album "Unter Umständen" geschrieben. Mein Beitrag war "Liebe deines Lebens". Es ist ein schiaches Lied im Sinne von böse und egoistisch. "Wal du allan bist die Liebe deines Lebens. Du allan, nur du", heißt es im Refrain. War eine spannende Erfahrung, aber trotzdem bleibt bei Granada der Thomas, unser Bandgründer, die "Songwriter-Maschine" – er hat einfach ein Händchen dafür. Von den 36 Songs, die wir am Ende hatten, haben es 14 aufs Album geschafft. Wir waren da letztlich schon sehr streng mit uns. 

Wie gehst du ans Songschreiben dran?
Zuerst ist da die Hookline. Das ist ein Abschnitt, oder eine Zeile, der aus einem Song hervorstechen, einprägsam sein soll. Schlussendlich ist die Hook das, was die Aufmerksamkeit der Hörer auf sich ziehen soll und den Wiederkennungswert ausmacht. (Während des Interviews greift Xidi zum Akkordeon und erklärt das Gesagte gleich praktisch) Rund um die Hook habe ich dann das Lied zum Thema gebastelt. Und immer wieder den Bandmitgliedern vorgespielt. 

Was dürfen die Fans vom Auftritt im Salzhof erwarten?
Wir werden alles geben. Es ist der letzte Auftritt dieser Tour. Wir alle werden darum alles geben – ich ein bissl mehr (lacht). Ich freue mich auf viele Bekannte und Freunde, die dabei sein werden. Der Salzhof ist eine super schöne Location, ein schönes Gebäude. Ich kenne das Haus gut, weil ich dort in die Musikschule gegangen bin. Es ist ein spezielles Gefühl, wenn ich da jetzt reingehe, wo ich früher zwei bis dreimal die Woche zum Musikunterricht gegangen bin. Ich freue mich schon sehr auf das Heimspiel. 

Apropos Tour: Was ist dabei die größte Herausforderung  – was bleibt privat auf der Strecke?
Ganz klar das lange Autofahren. Es sind weite Strecken, vor allem auch nach Deutschland, die wir zurücklegen und selber fahren. Das ist echt so mühsam, wenn du in Graz aufbrichst und sechs bis sieben Stunden fährst, dann Aufbau, Konzert, Abbau und dann wieder heimfahren. So toll es ist, auf Tour unterwegs zu sein, aber die langen Autofahrten nerven wirklich. 

Ihr habt heuer den Amadeus-Award in der Kategorie "Alternative" gewonnen. Was bedeutet das für dich?
Das ist super. Es ist eine Anerkennung und eine Ehre, weil er ja von den Fans vergeben wird. Das bedeutet, dass unsere Musik gut ankommt. Die Amadeus-Awards hat man als Musiker immer mitbekommen, als beispielsweise die Christina Stürmer einen bekommen hat. Und dann: Cool, dann hat man selber einen. 

Zur Person
Alexander Christof studierte an der Kunstuniversität Graz Instrumentalpädagogik Akkordeon sowie das Lehramtsstudium Musikerziehung/Instrumentalmusikerziehung in den Fächern Akkordeon und Klavier. Seit seiner Studienzeit ist er als Akkordeonist an zahlreichen Projekten beteiligt, unter anderen in der Pop-Band Granada, im Vokalquartett Chilli da Mur, im Jazz/Pop-Duo Desustu sowie im Austrian Jazz Chamber Ensemble. 

Die Band - Granada
Granada, die österreichische Neo-Austropop-Band aus Graz.  Das Debütalbum „Granada“ veröffentlichte die gleichnamige Band im Jahr 2016. Die Platte stieg auf Platz 38 der österreichischen Albumcharts ein, mit dem Nachfolger „Ge Bitte“ (2018) konnte Platz 7 erklommen werden.
2020 arbeiteten sie an ihrem dritten Album (Unter Umständen) und nutzten die pandemische Zwangsunterbrechung als unerwartete Einladung sich vertieft mit Produktion, Instrumentalisierung und Texten zu befassen. Im Dezember 2019 waren Granada schon einmal in Freistadt zu Gast – es war eines der besten Konzerte der letzten Jahre. Granada spielen am Samstag, 3. Dezember, 20 Uhr im Salzhof Freistadt das Tourfinale. 

Die Bandmitglieder
Neben dem Freistädter Akkordeonisten Alexander Xidi Christof sind Granada Gitarrist Lukacz Custos, Thomas Petritsch, Sänger, Multiinstrumentalist und Tausendsassa (Effi), Jürgen Schmidt am Bass und Roland Hanslmeier am Schlagzeug.

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