LKH Freistadt zu Hefepilz
Bei Darmproblemen nach Antibiotika-Therapie auf zuckerreiche Nahrung verzichten

Unbehandelt kann sich der Hefepilz im Darm ausbreiten und auch in Einzelfällen auf andere Bereiche übergreifen. Zudem schwächt er das Immunsystem, was einen Kreislauf in Gang setzt, denn eine geschwächte Abwehr fördert die Candida-Pilz-Besiedelung. | Foto: Fotolia/Ana Blazic Pavlovic
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  • Unbehandelt kann sich der Hefepilz im Darm ausbreiten und auch in Einzelfällen auf andere Bereiche übergreifen. Zudem schwächt er das Immunsystem, was einen Kreislauf in Gang setzt, denn eine geschwächte Abwehr fördert die Candida-Pilz-Besiedelung.
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FREISTADT. Die Entwicklung von Antibiotika gehört zu den Meilensteinen der Medizin. Das Motto lautet immer „so wenig wie möglich und so oft als nötig“. Mit dem Fokus des Landeskrankenhaus Freistadt auf den Magen-Darmtrakt, möchte Gastroenterologe Primar Norbert Fritsch über eine starke „Candida-Pilz-Besiedelung“ als mögliche Nebenwirkung der Medikamenteneinnahme aufklären.
„In geringen Mengen ist dieser Hefepilz, der bei Menschen im Darm oder auf den Schleimhäuten zu finden ist, harmlos. Nach der Einnahme von Antibiotika kann dieser jedoch stärker werden, was immer noch als harmlos einzustufen ist, da die Pilz-Belastung im Stuhl in der Regel von alleine wieder zurückgeht. Nur bei immungeschwächten Patientinnen und Patienten oder wenn es zu relevanten Symptomen kommt, ist eine Therapie erforderlich. In leichten Fällen ist die Reduktion von zuckerhaltigen Nahrungsmitteln ausreichend. Die Darmflora wird bei einer Candida-Überbesiedelung angegriffen und der Pilz breitet sich ungehemmt aus“, erklärt der Mediziner die Hintergründe des Ungleichgewichts im Darm. Die typischen Symptome einer Pilzinfektion im Verdauungstrakt sind Blähungen oder wiederholt auftretende Durchfälle, häufig im Wechsel mit Verstopfung. Unbehandelt kann sich der Hefepilz im Darm ausbreiten und auch in Einzelfällen auf andere Bereiche übergreifen. Zudem schwächt er das Immunsystem, was einen Kreislauf in Gang setzt, denn eine geschwächte Abwehr fördert die Candida-Pilz-Besiedelung.
„Wichtig ist vor allem, die Darmflora wiederaufzubauen, die Candida-Besiedlung in normale Grenzen zurückzuführen und den Stoffwechsel zu entlasten bzw. günstig zu beeinflussen“, so Primar Fritsch. Zucker gilt als jener Nährstoff, den der Candida-Pilz zu seiner Vermehrung braucht. Auf zuckerhaltige Lebensmittel – wie etwa Weißbrot, Brötchen, Nudeln, Reis, Kuchen, Wurstwaren, Fast Food oder Fertiggerichte – sollte man daher in dieser Zeit verzichten. Perfekt dafür geeignet um die Darmflora wieder aufzubauen sind Sauermilch- und milchgesäuerte Produkte, wie Joghurt, Kefir oder Dickmilch.

Radikale Diät nicht nötig

Eine radikale Diät ist nicht erforderlich, denn diese könnte zu einer zusätzlichen Gefahr für die Gesundheit werden. Zudem könnte eine medikamentöse Behandlung notwendig werden, wenn eine Ernährungsumstellung alleine nicht ausreicht. Beim Auftreten einer Pilzerkrankung nach einer Antibiotika-Therapie im Genitalbereich sind vom Arzt verordnete lokale medikamentöse Therapiemaßnahmen ausreichend.
Eine Darmsanierung braucht Zeit und sollte über mehrere Wochen fortgeführt werden. „Es besteht bei einer Candida-Überbesiedlung kein Grund zur Panik. Die Selbstregulierung der Darmflora erfordert Zeit und die sollte dem Körper auch geben“, so der Experte des Landes-Krankenhaus Freistadt.

Unbehandelt kann sich der Hefepilz im Darm ausbreiten und auch in Einzelfällen auf andere Bereiche übergreifen. Zudem schwächt er das Immunsystem, was einen Kreislauf in Gang setzt, denn eine geschwächte Abwehr fördert die Candida-Pilz-Besiedelung. | Foto: Fotolia/Ana Blazic Pavlovic
Gastroenterologe Primar Norbert Fritsch, Leiter der Abteilung für Innere Medizin sowie Ärztlicher Direktor am LKH Freistadt. | Foto: gespag
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