Demenz
Demenz ist nicht einfach eine Krankheit
Es gibt viele Formen der Demenz. Sandra Nimmervoll, Demenz-Pflegeexpertin am Klinikum Freistadt möchte auf die Situation von Menschen mit Demenz und ihren Angehörigen aufmerksam machen.
FREISTADT. Die häufigste Demenzerkrankung ist die Alzheimer-Erkrankung. Bei Demenz lässt nicht nur das Gedächtnis nach. Auch andere Fähigkeiten gehen mitunter verloren, Gefühle können nicht kontrolliert werden, man ist unruhig.
„Die Demenz verändert das Leben des kranken Menschen und seiner Mitmenschen, denn häufig versorgen und pflegen ihre Angehörigen. Diese Aufgabe fordert die Betroffenen oft sehr“,
weiß die speziell auf Demenz geschulte Pflegekraft Sandra Nimmervoll. Angehörige können Menschen mit Demenz unterstützen. „Informieren Sie sich über die Krankheit, nutzen Sie Beratungsangebote und tauschen Sie sich mit anderen pflegenden Angehörigen aus. Es ist ganz wichtig, dass Sie auf sich achtgeben! Selbstfürsorge hilft nicht nur den Pflegenden, sondern letztlich auch den Demenzkranken“, so die Expertin. „Lassen Sie sich helfen!“
Menschen mit Demenz unterstützen
- Ein offener Umgang kann Verständnis im Familien- und Freundeskreis schaffen und entlasten.
- Nehmen Sie dem Demenzkranken nicht alles ab. Dinge wie sich anziehen oder in der Küche zu helfen brauchen vielleicht länger, aber es kann helfen vorhandene Fähigkeiten zu erhalten.
- Fotos, Andenken, Musik oder Ausflügen können Erlebnisse, die länger zurückliegen aufleben und Freude am Erinnern auslösen.
- Es ist auch wichtig die Wohnung den neuen Bedürfnissen anzupassen. Dazu gehören Sicherungsmaßnahmen ebenso, wie Stolperstellen beseitigen, Dokumente sicher verwahren, und dabei auch technische Möglichkeiten nutzen.
- Wenn Demenzkranke am Tag aktiv sind, kann dies Schlafstörungen entgegenwirken, denn häufig können sie Tag und Nacht nicht unterscheiden.
- Bei Gesprächen Blickkontakt halten, geduldig bleiben, auch wenn immer die gleichen Fragen kommen, kurze Sätze sprechen. Auch wenn es schwerfällt, ist es wichtig mögliche Wutausbrüche oder Beschimpfungen nicht persönlich zu nehmen.
- Da Menschen mit Demenz oft keinen Hunger und Durst haben, kann ein schön gedeckter, gemeinsamer Tisch zum Essen ermuntern.
- Der Gesamtzustand und die Behandlung soll beobachtet werden, um Nebenwirkungen von Medikamenten, Schmerzen oder Anzeichen einer Erkrankung zu erkennen. Treffen Sie frühzeitig Vorsorge mit einer Patientenverfügung und einer Vorsorgevollmacht.
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