Keine Angst vor der Narkose: Schmerzfrei und mobil mit neuem Gelenk
FREISTADT. Aufgrund einer immer älter werdenden Gesellschaft ist die Endoprothetik – der Ersatz eines abgenutzten oder durch einen Unfall zerstörten Gelenks – wesentliches Einsatzgebiet in der modernen Medizin. Optimierte und schonende OP-Verfahren und immer bessere künstliche Gelenke erlauben den Betroffenen heute, langfristig eine mobile und aktive Lebensgestaltung. Dennoch ist ein derartiger Eingriff häufig auch wegen der notwendigen Narkose für viele Patienten mit Unbehagen verbunden. Eine besondere Veranstaltungsreihe des LKH Freistadt informiert daher nicht nur über den Eingriff und die Nachbehandlung, sondern vor allem auch über die OP-Vorbereitung, die auf die Patientenabgestimmten Anästhesieverfahren und die Möglichkeiten der postoperativen Schmerztherapie.
Moderne Narkoseverfahren gewährleisten sowohl während als auch nach einer Operation maximale Sicherheit und einen höchstmöglichen Patientenkomfort. „Um für jeden Patienten und jede Patientin das individuell beste Anästhesieverfahren für eine gelenksersetzende Operation, beispielsweise eine Knie- oder Hüftprothese, festzulegen, führen wir im Vorfeld jedes Eingriffs ein ausführliches Gespräch in der Anästhesieambulanz“, sagt Primar Ludwig Neuner, Leiter der Abteilung für Anästhesiologie und Intensivmedizin im LKH Freistadt, „gemeinsam mit den Patientenwerden im Zuge dieses Vorgespräches Begleiterkrankungen berücksichtigt, Risiken abgewogen und mögliche Komplikationen erörtert.“
Vollnarkose oder Regionalanästhesie
Grundsätzlich existieren zwei Verfahren, um bei einer Operation Schmerzfreiheit zu erzielen. Die Allgemeinanästhesie, besser bekannt als Vollnarkose wird mit Medikamenten durchgeführt, die im ganzen Körper – insbesondere aber im Gehirn – ihre Wirkung erzielen. Weniger belastend sind die verschiedenen Formen der Regionalanästhesie, da bei dieser Variante nur das zu operierende Gebiet betäubt wird, Zumeinen wird die geeignete Narkose also individuell angepasst. Zum anderen ist auch der jeweilige Eingriff ein entscheidender Faktor bei der Wahl des Anästhesieverfahrens. „Beim Knie- oder Hüftgelenksersatz etwa kommen je nach Situation Allgemeinanästhesie oder auch Spinalanästhesie (Kreuzstich) zur Anwendung“, so der Experte, „bei der Kniegelenksprothese können wir zudem ultraschallgezielt eine Blockade der Nerven im Bein erzielen.“ Diese Vorgehensweise hat den großen Vorteil, dass schon während der OP ein dünner Katheter in unmittelbarer Nähe der Nerven, die das Bein versorgen, platziert wird, über den die postoperative Schmerztherapie, mittels Schmerzpumpe, erfolgen kann. Eine wirksame Schmerztherapie, welche den/die Patienten/- in so wenig wie möglich beeinträchtigt ist für die frühzeitige Mobilisierung und damit den OP Erfolg von maßgeblicher Bedeutung.
Veranstaltungsreihe „Mobil mit künstlichen Gelenken"
„Eine endoprothetische Operation ist natürlich für die meisten Patient/-innen kein alltäglicher Eingriff“, so Primar Neuner, „dank des medizinischen Fortschrittes können heute jedoch mit den modernen künstlichen Gelenken langfristig sehr gute Ergebnisse und weitgehende Schmerzfreiheit erzielt werden.“ Um den betroffenen Personen im Vorfeld bei Fragen, Ängsten und Zweifeln beratend zur Seite zu stehen, bietet das LKH Freistadt ein besonderes Service. Unter dem Motto „Mobil mit künstlichen Gelenken“ geben Ärzte, Physiotherapeuten und diplomierte Pflegemitarbeite Auskunft über die Operationsvorbereitungen, den Eingriff selbst sowie die Nachbehandlung. Der nächste Infonachmittag findet am 23. Februar um 15 Uhr im Vortragssaal des LKH Freistadt statt. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Thema: Mobil mit künstlichen Gelenken Wann: 23. Februar 2016, 15 Uhr, im Vortragssaal des Landeskrankenhauses Freistadt.
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