LKH Freistadt informiert
Regelmäßiger Sport schützt vor Verdauungsproblemen
Wer sich im Frühling aufmacht, um laufend, radfahrend oder walkend fit zu werden, tut nicht nur dem Herz-Kreislaufsystem etwas Gutes. Auch der Darm mag es bewegt. Sportliche Menschen leiden nachweislich weniger häufig unter Verdauungsstörungen wie Blähungen, Verstopfung und Völlegefühl.
FREISTADT. Bleibt der Nahrungsbrei zu lange im Darm, entstehen Abbauprodukte, die nicht oder nur schlecht wegtransportiert werden können. Daraus folgt ein Stau bei Lymphen und Gewebeflüssigkeiten, was wiederum die Schleimhäute im Darm negativ beeinflusst. Folgen können nicht nur Verdauungsprobleme, sondern auch Hämorrhoiden, Darmausstülpungen und Darmtumore sein. Wer sich hingegen regelmäßig bewegt, spornt den Darm zur Höchstleistung an. Moderates Ausdauertraining aktiviert nämlich jenen Teil des vegetativen Nervensystems, der die Durchblutung des Darms verbessert.
Sanftes Training für einen starken Darm
Was es bei der Darmfitness zu beachten gilt, weiß Physiotherapeutin Maria Horner vom Landes-Krankenhaus Freistadt: „Neben viel Bewegung im Alltag ist sanftes Ausdauertraining für die Darmmuskulatur ideal. Egal ob Radfahren, Schwimmen, Laufen, Walken oder ein flotter Spaziergang – Hauptsache man kommt auf mindestens 2,5 Stunden pro Woche." Um den Magen und den Darm nicht unnötig zu belasten, sollte man zwei Stunden vor dem Training nicht mehr viel essen oder trinken. Beim Sport selbst ist Wasser – in kleinen Schlucken genossen – wichtig. Auf zuckerhaltige Getränke verzichtet man am besten gänzlich. Viele der üblichen Sportgetränke enthalten nämlich viel Fruchtzucker, der Menschen mit Darmproblemen zusätzlich belastet.
Bauch, Rücken und Beckenboden kräftigen
Doch nicht nur Ausdauertraining tut dem Darm gut. Kräftigende Übungen für Bauch, Rücken und Beckenbodenmuskulatur regen ebenfalls die Verdauung an. "Darmtraining lässt sich sogar im Alltag problemlos integrieren", erklärt die Physiotherapeutin und empfiehlt die Übungen "Storchenstand" und "Beckenkippen". "Beim Storchenstand steht man auf einem Bein, hebt das andere und zieht es fest zum Körper, sodass der Oberschenkel Bauch und Brust berührt. Diese Position wird einige Sekunden gehalten, dann wird das Bein gestreckt und weit nach hinten bewegt. Gleichzeitig kann man in dieser Endposition den gleichseitigen Arm nach oben hinten strecken." Beim Beckenkippen wird im Liegen oder Sitzen das Becken abwechselnd vor und zurückbewegt. "Dies mobilisiert die Lendenwirbelsäule, die Darmschlingen und Organe werden gegeneinander bewegt, Verspannungen und Verklebungen werden gelöst", erklärt Horner. Für eine Entspannung des Darms sorgt auch die sogenannte "Drehdehnlagerungen". Dafür winkeln Sie in Rückenlage ein Bein an und lassen es zur gegenüberliegenden Seite fallen. Ziehen Sie den Arm der gleichen Seite nach oben über den Kopf ebenfalls zur gegenüberliegenden Seite. Dabei soll ein Dehnungsgefühl im Bauchbereich verspürt werden.
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