Roboterarm für Lena
23-jährige Gutauerin kann erstmals selbstständig greifen
GUTAU. Lena Holzer aus Gutau kann endlich zum ersten Mal greifen, selbstständig ein Glas Wasser trinken, die Tür aufmachen, ihre Tabletten nehmen und vieles mehr. Für die 23-Jährige war der 12. März 2024 Weihnachten, Geburtstag und Ostern zugleich, als die neue Technik für sie angepasst wurde. Überglücklich waren auch Vater Alfred und Bruder Lukas, die zusammen in einem Haus in der St.-Oswalder-Straße leben. Auf diese Hilfe hatte die Familie lange gewartet. Für Lena hat ein neues Leben begonnen. Ermöglicht hat dieses Wunder der Anbau eines Roboterarmes an ihrem Rollstuhl. Als Lena zur Welt kam, konnte sie aufgrund eines gentechnischen Defektes und einer Muskelschwäche Arme und Bein nicht bewegen.
Innovation aus Kanada
Viele Leute haben sich die junge Gutauerin eingesetzt. Die Firma Kinova aus Kanada hat den Roboterarm "Jaco" im Jahr 2009 auf den Markt gebracht. Er passt auf spezielle Elektrorollstühle und ermöglicht es den Benutzern, über die Rollstuhlsteuerung den Roboterarm mit den Fingern zu bewegen. Die Firma Reha Service beschäftigt sich seit 30 Jahren mit Spezialrollstühlen und Sondersteuerungen sowie anderen Hilfsmitteln. Mit individuellen Lösungen den Alltag erleichtern sowie mehr Freiraum und Mobilität schaffen – das sind Hauptziele bei den Beratungen und Versorgungen des Unternehmens an den Standorten Altenhof am Hausruck und Gallneukirchen. Innovation wird beim Reha Service großgeschrieben und somit konnte der Roboterarm "Jaco" erstmalig in Oberösterreich installiert werden.
Mehr als 60.000 Euro gespendet
Dass Lena und ihr Vater den Computerarm ankaufen konnten, lag an der Hilfe von vielen Freunden vom Gusenpower Pulling Team, die die Einnahmen von zwei Punschständen spendeten und zahlreiche regionale Unternehmen um weitere Spenden baten. Wesentlich war, dass Lena bei Licht ins Dunkel anklopfte. Zudem sprang der Lionsclub mit einer großartigen Summe ein, auch vom Land Oberösterreich kam eine Förderung. Die Firma Kinova machte in Zusammenarbeit mit Geschäftsführerin Monika Zöbl vom Reha Service einen Sonderpreis. Unter dem Strich kamen so mehr als 60.000 Euro zusammen. Jürgen Waibel von der Kinova Europe GmbH und Orthopädietechniker Serverin Ohlenschläger vom Reha Service sind nach den ersten Anpassungsmaßnamen begeistert: „Es ist toll, dass Lena schon jetzt ein Glas selbst greifen und es sich zum Mund führen kann.“ Lena ist mit ihrer Assistenz-Hand geschickt und darf sich jetzt an ihr neues Leben gewöhnen. Ihr Gesicht strahlt Freude pur aus. Übrigens: Bein Einsatz des Roboterarmes handelt es sich um eine Oberösterreich-Premiere!
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.