Aist: Bürger wollen ökologische Gestaltung

Die Aist im Mittelpunkt der Diskussion (v. li.): Bürgermeister Anton Scheuwimmer (Pregarten), Bürgermeister Josef Lindner (Gutau), Bezirkshauptmann Alois Hochedlinger, Landtagsabgeordnete Ulrike Schwarz (Die Grünen) und Dorith Breindl (Lebensministerium). | Foto: Walter Grohs
  • Die Aist im Mittelpunkt der Diskussion (v. li.): Bürgermeister Anton Scheuwimmer (Pregarten), Bürgermeister Josef Lindner (Gutau), Bezirkshauptmann Alois Hochedlinger, Landtagsabgeordnete Ulrike Schwarz (Die Grünen) und Dorith Breindl (Lebensministerium).
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BEZIRK (rw). Spätestens das verheerende Hochwasser vor zehn Jahren hat den Bewohnern vor Augen geführt, welch zentrale Rolle Feld- und Wald-aist einnehmen. Rund 70.000 Menschen leben in den Bezirken Freistadt und Perg im unmittelbaren Einzugsgebiet. Seit 2002 ist viel Geld in den Hochwasserschutz geflossen und es wird auch in Zukunft kräftig investiert werden.
Aktuell wird diskutiert, ob für den Hochwasserschutz große oder kleine Rückhaltebecken am besten geeignet seien, um die Bevölkerung vor Katastrophen wie damals zu schützen. Gutaus Bürgermeister Josef Lindner, Obmann des „Hochwasserschutzverbandes Aist“, ist überzeugt davon, dass ein ausreichender Hochwasserschutz nur durch eine Kombination aus beiden Varianten garantiert werden kann. „Beim Jahrhunderthochwasser sind acht Millionen Kubikmeter Wasser über uns hereingebrochen. So eine Welle muss man sowohl mit großen als auch kleinen Maßnahmen hintanhalten.“

Große oder kleine Becken?

Lindners Gegenpart in dieser brisanten Frage ist Fritz Robeischl aus Pregarten, Obmann der „Initiative für ökologischen Hochwasserschutz“. Er glaubt, dass große Becken das „Oberland“ an den kleinen Zubringerflüssen nicht schützen und fordert den Bau von Hunderten Kleinspeicherbecken. Eine endgültige Lösung wird im November dieses Jahres erwartet, wenn Helmut Habersack von der Universität für Bodenkultur in Wien seine Studie vorlegt. „An die Ergebnisse werden wir uns bindend halten“, betont Lindner.
Ob große oder kleine Lösung - die Bevölkerung wünscht sich laut Online-Befragung im Rahmen des „Flussdialoges Aist“ (siehe Artikel unten) vor allem eine ökologische Flussgestaltung. Beim Hochwasserschutz halten 92 Prozent die freie Entwicklung des Flusses in natürlichen Windungen mit breiteren Ufern und Altarmen für sinnvoll.

ZUR SACHE I:
Mit der EU-Wasserrahmenrichtlinie haben sich alle EU-Staaten dazu verpflichtet, ihre Gewässer in einen guten Zustand zu bringen. Das bedeutet mehr als sauberes Trinkwasser: So sollen etwa Flüsse wieder mehr Raum bekommen und damit einen natürlichen Hochwasserschutz schaffen sowie den Lebensraum für Pflanzen und Tiere sichern. Die Flusslandschaften als Erholungs- und Freizeitraum zu gestalten, ist ein ebenso wichtiges Ziel. Um gemeinsam mit allen Betroffenen zu diskutieren, haben das Wasserressort des Landes Oberösterreich und das Lebensministerium 2009 den „Flussdialog“ gestartet. Den Anfang machten Mattig, Obere Traun, Krems, Große Mühl und Maltsch. Seit April 2012 widmet sich der Flussdialog der Aist. Kernstück des Projekts an der Aist ist eine Online-Befragung, bei der alle Wahlberechtigten ihre Einschätzung abgeben konnten.

ZUR SACHE II:
PREGARTEN. Das Interesse der Menschen an der Aist ist enorm: 1439 Befragungsteilnehmer verdeutlichen das Nahverhältnis der Menschen zu ihrem Lebensraum. Vorige Woche wurden die Ergebnisse der Online-Befragung im Rahmen des „Flussdialoges Aist“ in der Bruckmühle Pregarten präsentiert. Das Topkriterium für einen natürlich gestalteten Fluss ist aus Sicht der Bevölkerung die Schadstofffreiheit von Fluss und Grundwasser (84 Prozent). Weiters sind den Aist-Anrainern eine natürliche Artenvielfalt im und am Fluss (68 Prozent) sowie natürliche Flussverläufe (63 Prozent) wichtig. Was den Hochwasserschutz betrifft, so halten 92 Prozent die freie Entwicklung des Flusses in natürlichen Windungen mit breiteren Ufern und Altarmen für eine sinnvolle Maßnahme. 88 Prozent befürworten die Umwandlung von landwirtschaftlichen Flächen in Auwälder.

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