Altbürgermeister Josef Höller gestorben

Nach seiner aktiven Zeit als Bürgermeister zog sich Josef Höller total vom öffentlichen Leben zurück, stellte sich aber gerne in der Schule als Zeitzeuge zur Verfügung. | Foto: Privat
  • Nach seiner aktiven Zeit als Bürgermeister zog sich Josef Höller total vom öffentlichen Leben zurück, stellte sich aber gerne in der Schule als Zeitzeuge zur Verfügung.
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WEITERSFELDEN. Am Samstag vor Dreikönig wurde Josef Höller zu Grabe getragen. Der ehemalige Bürgermeister von Weitersfelden (1983 bis 1993) starb im Alter von 83 Jahren.
Das Leben von Josef Höller liest sich wie ein Roman. Als unehelicher Sohn einer Bauernmagd und eines Holzfällers in der Steiermark geboren, hatte er keinen leichten Start in das Leben. Die ersten Lebensjahre durfte er bei der Mutter verbringen. Sie nahm ihn im Wickelpolster zur Feldarbeit mit und legte den kleinen Sepperl am Waldrand während der Arbeit ab. Von Zeit zu Zeit sah die besorgte Mutter nach dem Sohn und befreite ihn von Ameisen oder anderen Störenfrieden. Scherzhaft sagte er einmal zum Gemeindechronisten Ludwig Riepl: „Meine Verbundenheit mit der Natur wurde mir sprichwörtlich in die Wiege gelegt.“
Später wurde Höller dann von der Verwandtschaft der Eltern auf verschiedenen Bergbauernhöfen aufgezogen. Allerdings war dort meist eine Kinderschar zum Durchfüttern vorhanden. In diesen Situationen hat Josef Höller seine Bescheidenheit gelernt. Es war für ihn selbstverständlich, dass er immer als letztes Kind etwas zugeteilt bekam, wenn es in den wirtschaftlich schwierigen Jahren überhaupt etwas zum Verteilen gab.
Als sein Vater wegen Schneedruckarbeiten in Weitersfelden Arbeit fand, nahm er den Sohn mit. Bei der Höller-Hanni in Weitersfelden fand er Aufnahme und eine spätere liebevolle Pflegemutter in seiner neuen Heimat.
In der Schule fiel Josef Höller durch seine Hochbegabung auf. Er kam in das Schülerheim Freistadt und wurde zu Kriegsende 1945 dem Gemeindeamt Weitersfelden als Hilfskraft zugeteilt. Danach war er beim Forstgut Oberhammer und später beim Straßen- und Wirtschaftswegebau beschäftigt. In allen seinen Aufgabenbereichen war er ein gewissenhafter, fleißiger, verlässlicher und angenehmer Mitarbeiter.
1955 stieg Höller in die Kommunalpolitik ein. Zunächst als Ersatzgemeindrat, ab 1961 als Gemeinderat, ab 1979 Gemeindevorstand und am 23. September 1983 wurde er in seiner Wahlheimat Weitersfelden schließlich Bürgermeister. Besondere Verdienste erwarb er sich beim Ausbau des Straßen- und Wegenetzes. Während seiner Amtszeit wurde auch das Betriebsbaugebiet westlich des Marktes erschlossen. Der Bauhof und das Feuerwehrhaus Weitersfelden wurden gebaut und die Gründe für die Erweiterung des Sportzentrums erworben. "Als Bürgermeister erlebte ich Josef Höller als scharfen Denker, ausgezeichneten Netzwerker und außergewöhnlichen Stegreifredner", sagt Gemeindechronist Ludwig Riepl. "Bewundernswert ist, dass Josef Höller trotz seiner kargen Kindheit sein ganzes Leben ein humorvoller Mann war."

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