Dank Irmgard Quass
Anton Bruckner bekommt einen Salon in Windhaag

Irmgard Quass (M.) mit Ex-Bürgermeister Alfred Klepatsch und dessen Frau Marianne vor dem Eingang zum ehemaligen Schulgebäude, in dem Anton Bruckner tätig war. | Foto: BRS/Roland Wolf
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Anton Bruckner und Windhaag bei Freistadt – einer Beziehung, die fast schon in Vergessenheit geraten war, wird dank einer großartigen Initiative neues Leben eingehaucht.

WINDHAAG/FR., SANDL. Komponisten begleiten den Lebensweg von Irmgard Quass. Sie wurde – so wie Wolfgang Amadeus Mozart – an einem 27. Jänner geboren und sie wuchs in jenem Haus in Windhaag bei Freistadt auf, in dem Anton Bruckner von 1841 bis 1843 als Schulgehilfe tätig war. Heuer wird in Oberösterreich der 200ste Geburtstag des berühmten Komponisten begangen und die Gemeinde Windhaag wird einer der Schauplätze der Feierlichkeiten sein. Im Mittelpunkt steht dabei das Haus mit der Nummer "Markt 34" – das ehemalige Schulgebäude, in dem Bruckner lehrte. Seit mehr als 80 Jahren befindet es sich im Besitz der Familie Quass. "Das Haus hat mich seit klein auf fasziniert. Es weht der Geist Bruckners durch die Räume", sagt Quass, die in Sandl lebt und an der dortigen Sportmittelschule Englisch und Bildnerische Erziehung unterrichtet.

Bruckners Gehalt? 1 Gulden pro Monat

Seit zwei Jahren werkt Quass (60) mit zahlreichen Helfern an der Renovierung des ehrwürdigen Hauses. Zwei Räume sollen der Öffentlichkeit schon demnächst zugänglich gemacht werden. Im Raum "Bruckner 17" wird es ein Vermittlungsprogramm für Kinder und Schulklassen geben. Dort kann man sich über das Leben Bruckners ausführlich informieren. Zum Beispiel erfährt man, dass ein Schulgehilfe wenig Geld bekam. "Einen Gulden pro Monat", berichtet Quass. "Um sich über Wasser zu halten, musste er sich als Geigenspieler bei dörflichen Zusammenkünften oder Hochzeiten verdingen. Auch Privatunterricht gab er im Musizieren." Und auch Mistführen zählte zu den Pflichten des Schulmeisters. Der Zugang zum Raum "Bruckner 17", der schon ab Juni geöffnet ist, wird barrierefrei gestaltet.

Im Salon über Bruckner forschen

Raum zwei nennt sich "Anton-Bruckner-Salon". In der ehemaligen Schulmeisterstube gibt es Platz, um sich zu treffen, auszutauschen und über Bruckner zu forschen. Zu diesem Zweck wurde ein eigener – im Volksbildungswerk beheimateter – Verein mit dem Namen "Anton Bruckner Salon" gegründet, dem Quass als Obfrau vorsteht. Ein weiteres Mitglied ist der ehemalige Bürgermeister Alfred Klepatsch: "Bruckner, der Weltruhm erlangte, hat seine Wurzeln in Windhaag. Das war schon fast in Vergessenheit geraten. Darum freue ich mich sehr über die Initiative von Irmgard Quass." Eine EU-Förderung ("Leader") gab dem Projekt zusätzlichen Schub. Conny Wernitznig, Geschäftsführerin der Leader-Region Mühlviertler Kernland, ist hellauf begeistert: "Irmgard Quass arbeitet seit Jahren intensiv an diesem Projekt und setzt auf Wissensvermittlung, gesellschaftlichen und kulturellen Austausch. Ihr großes Engagement wird weit über das Jubiläumsjahr hinaus Menschen in die Region bringen. Das, was Irmgard Quass aus dem Erbe ihrer Familie macht, ist Leader pur."

Offizielle Eröffnung am 1. September

Die offizielle Eröffnung des Anton-Bruckner-Salons findet am Sonntag, 1. September, statt. Und auch sonst tut sich anlässlich des 200sten Geburtstages von Anton Bruckner einiges in Windhaag bei Freistadt. So gibt die Marktmusikkapelle am 24. März ein Konzert im Mehrzwecksaal mit dem Titel "Eine Reise durch Anton Bruckners Leben". Am 26. April findet im Green-Belt-Center ein "Anton-Bruckner-Crashkurs" statt und am 29. September wird in der Kirche die "Windhaager Messe" des 1824 in Ansfelden geborenen Komponisten aufgeführt.

Anton Bruckner 2024
Gemeinde Windhaag bei Freistadt
Anton Bruckner (Wikipedia)
Leader-Region Mühlviertler Kernland

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