Eröffnung neuer Rundwege mit Infotafeln
Beim Pankrazhofer in Tragwein wird Herkunft erlebbar

Von links: Birgit Stockinger (Genussland OÖ), Johannes Liebl (Bio Austria OÖ), Andreas Winkelhofer (OÖ Tourismus), Josef Naderer (Bürgermeister Tragwein), Norbert Eder (Pankrazhofer), Friedrich Robeischl (Leader Region Mühlviertler Kernland), Eva Eder (Pankrazhofer). | Foto: Pia Paulinec
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  • Von links: Birgit Stockinger (Genussland OÖ), Johannes Liebl (Bio Austria OÖ), Andreas Winkelhofer (OÖ Tourismus), Josef Naderer (Bürgermeister Tragwein), Norbert Eder (Pankrazhofer), Friedrich Robeischl (Leader Region Mühlviertler Kernland), Eva Eder (Pankrazhofer).
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Eva und Norbert Eder vom Pankrazhofer in Tragwein wollen den Ursprung ihrer Lebensmittel spürbar machen. Um dieses Ziel zu erreichen, entschieden sie sich dazu, ihre Streuobstwelt mit zwei neuen Rundgängen öffentlich zugänglich zu machen.

TRAGWEIN. Der Bezug zur Herkunft und Herstellung von Lebensmitteln ist vielen verloren gegangen. In den Supermärkten sind die Produzenten und Ursprünge der Rohstoffe oftmals anonym oder kaum nachvollziehbar. Dem wollen Eva und Norbert Eder entgegenwirken. Sie sind sich sicher: Wissen über Lebensmittel-Herstellung ist der Schlüssel zu mehr Wertschätzung und bewussteren Kaufentscheidungen. Die beiden neuen Rundwege mit Infotafeln vermitteln Wissen über Kreislaufwirtschaft am Hof, Obstbau, Streuobstwiesen und Ackerbau. Die kleine Runde dauert ungefähr 15 Minuten, die große eine Stunde. Diese Rundwege können rund um die Uhr begangen werden und sind frei zugänglich.

„Neben dem Genuss unserer Erzeugnisse ist es uns ein großes Anliegen zu zeigen, wie Lebensmittel bei uns entstehen und welche Auswirkungen die Kaufentscheidungen eines jeden Einzelnen haben. Das ist der Grund, warum wir unsere Hoftüren öffnen und uns über alle Besucher freuen“,

so Eva und Norbert Eder über das Projekt.

In die Produktion eintauchen

Das Verweilen auf der Streuobstwiese mit Spielplatz ist gerne erwünscht. Als Sitzgelegenheit unter den Obstbäumen wurde bewusst eine lange Tafel gewählt, damit Besucher am Tisch miteinander ins Gespräch kommen. Anschließend lädt die Selbstbedienungslabstelle oder der Hofladen (Montag bis Samstag, 8 bis 12 Uhr und Freitag zusätzlich von 14 bis 18 Uhr) zum Verkosten und Einkaufen ein. Im Hofladen zeigt ein Film die Ernte und Verarbeitung der Äpfel und Birnen zu Saft und Most und ermöglicht so das ganze Jahr über einen wertvollen Einblick in die Produktion. Wer noch tiefer in die Streuobstwelt eintauchen möchte, kann zu bestimmten Terminen eine Führung inklusive Verkostung buchen. Für Gruppen gibt es individuelle Termine auf Anfrage.

Eröffnung am Tag der Streuobstwiese

Offiziell eröffnet werden die beiden Rundgänge mit Infotafeln am Freitag, 28. April, anlässlich des internationalen Tages der Streuobstwiese. Gemeinsam mit Bio Austria laden Eva und Norbert Eder von 13 bis 18 Uhr in ihre Streuobstwelt in Tragwein ein. Auf die Besucher wartet an diesem Tag ein ganz besonderes Programm. Am Infostand von Bio Austria dürfen Kinder „Seed-Balls“ formen und diese anschließend mit nach Hause nehmen, damit es auch im eigenen Garten oder am Balkon schon bald blüht. Mit einem Boden-Memory können Groß und Klein in die Welt der Bodenlebewesen eintauchen und die vielen Helferlein der Biobauern kennenlernen. Der Naturschutzbund ist mit einem Nistkastenverkauf vertreten und bietet Besuchern außerdem die Möglichkeit, sich ihren eigenen Nistkasten selbst zu bauen. Weiters gibt es einen geführten Spaziergang, eine Kellerführung inklusive Verkostung und eine Führung mit Kräuterpädagogin Waltraud Müller (Bio Austria). Zur Stärkung gibt es alles, was der Hofladen vom Pankrazhofer hergibt.

Lebensraumschützer und Klimahelden

Mit über 5.000 verschiedenen Tier- und Pflanzenarten zählen Streuobstwiesen zu den artenreichsten Lebensräumen Mitteleuropas. Sie sind Heimat für viele Gräser und Wildblumen, Säugetiere, Vögel, Reptilien und Amphibien sowie unzählige Insekten und Spinnen. Außerdem haben Streuobstbäume auch eine positive Auswirkung auf unser Klima. Ein großer Birnenbaum mit 15 Meter Höhe produziert jährlich so viel Sauerstoff wie 16 Menschen in einem Jahr benötigen. Auch die CO2-Speicherkapazität ist beachtlich. Ein Baum in dieser Größe speichert so viel CO2, wie fünf Autos durchschnittlich in einem Jahr ausscheiden.

Bedrohte Streuobstwiesen

Leider haben wir in den letzten 70 Jahren bereits über 30 Millionen Streuobstbäume verloren. Vor 1960 gab es in Österreich noch circa 35 Millionen groß-kronige Obstbäume in der Landschaft. Heute sind nur mehr rund viereinhalb Millionen Bäume übrig und der Rückgang hält an. Für eine Trendumkehr ist es hoch an der Zeit.

„Streuobstwiesen müssen für unsere Bäuerinnen und Bauern neben dem ökologischen auch wieder einen monetären Wert haben, damit sie aktiv erhalten werden. Dafür setzen wir uns bei Bio Austria ein und vermarkten Pressobst von zertifizierten Streuobstwiesen unserer Mitgliedsbetriebe neben regionalen Verarbeitungsbetrieben auch erfolgreich über die Ökoland Vertriebs GmbH an Saftproduzenten und Großabnehmer, “

sagt Johannes Liebl, Obmann von Bio Austria OÖ.

Von links: Birgit Stockinger (Genussland OÖ), Johannes Liebl (Bio Austria OÖ), Andreas Winkelhofer (OÖ Tourismus), Josef Naderer (Bürgermeister Tragwein), Norbert Eder (Pankrazhofer), Friedrich Robeischl (Leader Region Mühlviertler Kernland), Eva Eder (Pankrazhofer). | Foto: Pia Paulinec
Eva und Norbert Eder Streuobstwelt vom Pankrazhofer. | Foto: Pia Paulinec
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