PANKRAZHOFER
Bis zu 50 Personen pressen täglich ihr Obst
TRAGWEIN. In guten Obstjahren, wie zum Beispiel 2018, verarbeiten Norbert und Eva Eder vom Pankrazhofer in Lugendorf 700.000 Kilogramm Obst von Mühlviertler Streuobstwiesen zu 500.000 Liter Saft. Auch heuer scheint ein erntereiches Jahr zu werden. „Von unserem Handwerk und unserer Ausstattung sollen auch andere in unserer Umgebung profitieren. Deshalb verarbeiten wir Obst nicht nur für unsere eigenen Produkte, sondern ermöglichen Obstbaumbesitzern, deren Äpfel und Birnen bei uns zum eigenen Saft zu pressen und abzufüllen“, erklärt Mostsommelier Norbert Eder. Jährlich wird so das Obst von ungefähr 2.000 Streuobstbäumen verarbeitet. Weil dadurch die Obstbäume wieder einen Wert bekommen, wird der Erhalt einer wichtigen Mühlviertler Natur- und Kulturlandschaft – die Streuobstwiese – gesichert. Sie prägt aber nicht nur das Mühlviertler Landschaftsbild, sondern gehört mit mehr als 5.000 Tier- und Pflanzenarten zu den artenreichsten Lebensräumen Mitteleuropas.
"Freuen uns über jeden, der kommt"
Im September und Oktober kommen an einem „Presstag“ bis zu 50 Personen mit ihrem Obst zum Pankrazhofer und können den Saft ihrer eigenen Äpfel und Birnen sofort wieder mitnehmen. „Das sind nicht nur viele Stunden körperliche Arbeit, es ist auch ein enormer organisatorischer Aufwand. Aber wir freuen uns über jeden, der anruft und kommt. Was gibt es Schöneres, als die Früchte von Bäumen zu verarbeiten, die teilweise bereits unsere Urgroßeltern gepflanzt haben?“, erzählt Eva Eder. In der eigenen Produktion entstehen beim Pankrazhofer wertvolle naturtrübe und klare Direktsäfte sowie solche, die mit anderen Obst- und Gemüsesäften gemischt werden. Ein Teil des Apfel- und Birnensafts wird zu hochwertigem Qualitätsmost verarbeitet.
"Wahre, handwerkliche Genussprodukte"
2020 wurde zum Beispiel der „Fass Eins“, ein halbtrockener Apfel-Birnen-Most, bei der national größten Verkostung bäuerlicher Produkte als Österreichs bester Most in seiner Kategorie prämiert. Er ist auch als Qualitätsmost ausgezeichnet und trägt die staatliche Prüfnummer und das Staatswappen am Verschluss. Der eingereichte Most wird dafür im Labor analysiert sowie einer sensorischen Prüfung durch eine staatlich geprüfte Verkostungsjury unterzogen. „Uns ist die geprüfte Qualität unserer Produkte ein großes Anliegen, weil wir glaubhaft garantieren wollen, dass es sich um wahre, handwerkliche Genussprodukte handelt. Den Charakter der Äpfel und Birnen im jeweiligen Most unverfälscht für alle Sinne erlebbar zu machen ist dabei mein Antrieb“, sagt Norbert Eder.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.