Der Frühjahrsmüdigkeit ein Schnippchen schlagen
WARTBERG. Kaum zieht der Frühling ins Land und die Natur erwacht von Neuem, dämpft die Frühjahrsmüdigkeit die Aktivitäten. Warum ist das so? "Aus der Sicht der Traditionellen Chinesischen Medizin entspricht das Frühjahr der Wandlungsphase Holz, dem Leber und Gallenblase zugeordnet sind; aber auch der Farbe Grün für Wachstum, Wind, Kreativität, Muskel und Sehnen", weiß Walter Pils, der in Frensdorf eine Naturheilpraxis mit TCM und Hypnose leitet.
So wie der Keimling aus dem Boden bricht und der Sonne entgegenstrebt, wächst auch das Yang aus der Dunkelheit des Winters im Frühling empor ins Licht. Während im Winter das Yang im Körper eingeschlossen ist, bricht es jetzt im Frühjahr an die Oberfläche. Fehler im Lebensstil und der Ernährung im Winter hindern das aufstrebende Yang und Qi im Frühjahr in der Aufwärtsbewegung – der Mensch spürt die Leere des Qi als Frühjahrsmüdigkeit. Was kann man dagegen tun?
Aus der Sicht der TCM steht der Winter für das Element Wasser und für Ruhe und Erholung. In dieser Zeit bereitet sich die Natur auf das Erwachen und die Kraftanstrengung im Frühjahr vor. Der Winter ist aber in unserer Gesellschaft schon lange keine Zeit der Ruhe mehr. Die verminderte Ansammlung von Kraft und Energie, auch Qi genannt, fehlt dann im Frühjahr.
Auch die Ernährung spielt eine Rolle. Werden im Winter viele feuchtigkeitserzeugende Nahrungsmittel wie Milchprodukte, Süßigkeiten, Südfrüchte etc. bei gleichzeitigem Bewegungsmangel konsumiert, erstickt das Qi im Frühjahr an dieser Feuchtigkeit. Aus Sicht der TCM ist eine feuchtigkeitsausleitende Therapie die beste Voraussetzung, der Frühjahrsmüdigkeit ein Schnippchen zu schlagen. Dabei sollten Fleischesser eine Säftekur und Vegetarier eine Getreidekur für drei bis zwölf Tage einlegen. Ein Verzicht auf Alkohol, Kaffee und gesüßte Getränke ist dabei wichtig. Auch eine unterstützende Therapie mit ausleitenden Kräutern wie, Brennnessel, Löwenzahn, Goldrute etc. in Form von Kräutertees ist sinnvoll. Der TCM-Therapeut kann dabei helfen, eine auf die jeweilige Konstitution angepasste Ausleittherapie auszuwählen.
Zum Schluss noch ein Tipp von Pils: "Das Holz-Element steht auch für Wind, daher ist es im Frühling besonders wichtig, sich vor Wind zu schützen – besonders im Kopf- und Nackenbereich. Halstücher und eine geeignete Kopfbedeckung schützen vor Erkältung und Kopf-, Hals- und Nackenschmerzen.“
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