Der ÖGB-Präsident und die Sorgen der Pflegekräfte
FREISTADT. Niemand Geringerer als der Präsident des Österreichischen Gewerkschaftsbundes (ÖGB), Erich Foglar, machte sich kürzlich ins Mühlviertel auf, um sich bei diversen Betriebsbesuchen die Sorgen und Anliegen der Arbeitnehmer anzuhören. Eine seiner Stationen war das Landes-Krankenhaus Freistadt. Empfangen wurde er bei einem der größten Arbeitgeber im Bezirk Freistadt von einer Abordnung der Pflegekräfte. Sie nutzten die Chance, um ihre Forderungen an höchster Stelle zu deponieren.
Foglar zeigte großes Verständnis für die Krankenhaus-Bediensteten. "Es kann nicht sein, dass Menschen, die andere gesund machen sollen, aufgrund der großen Belastungen, denen sie ausgesetzt sind, dabei selbst krank werden", betonte der ÖGB-Chef. "Sie müssen für ihre verantwortungsvolle Arbeit angemessen entlohnt werden." Tatsächlich sind die Pflegekräfte in Oberösterreich finanziell stark benachteiligt. "Im Vergleich zu Vorarlberg hinken wir um 40 Prozent nach", stellt ÖGB Regionalvorsitzende Herta Gruber fest. Ziel ist eine Entlohnung im Österreich-Durchschnitt, das hieße eine Lohnsteigerung um immerhin 15 Prozent.
Um ihrer Forderung mehr Stärke zu verleihen, haben sich die Betriebsräte der oberösterreichischen Spitäler verbündet und zur "Operation Menschlichkeit" zusammengeschlossen. "Diese Plattform sieht sich als Sprachrohr für Spitalsbeschäftigte – unabhängig davon, bei welchem Träger sie angestellt sind", so Gruber. Die Forderungen im Konkreten: einheitliche Regelungen in allen oberösterreichischen Spitälern, faire Gehaltsverhandlungen, Anrechnung der Vordienstzeiten, 38,5-Stunden-Woche und eine sechste Urlaubswoche ab dem 43. Lebensjahr.
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