Bezirk Freistadt
"Einbrecher lieben die Dunkelheit"

Die Täter kundschaften geeignete Objekte im Vorhinein meist aus. | Foto: Fotokerschi/Kaltenleitner
  • Die Täter kundschaften geeignete Objekte im Vorhinein meist aus.
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Besonders im Winter, wenn es wieder früher finster wird, steigt die Gefahr von Dämmerungseinbrüchen.

BEZIRK. "Im Dezember 2022 hatten wir im Bezirk Freistadt insgesamt acht typische Dämmerungs-Einbruchsdiebstähle in Wohnhäusern", weiß Franz Schmalzer, Bezirkspolizeikommandant für Freistadt. Vor allem in den Monaten November bis einschließlich Februar gebe es vermehrt Fälle.

"Die Dämmerungs-Einbruchsdiebstähle geschehen meist zwischen 17 und 21 Uhr, da ist oft noch niemand zu Hause", sagt Schmalzer.

Neben Wohnräumen wurden in den letzten Jahren auch vermehrt Keller ausgeräumt. "Zutritt verschaffen sich die Täter in den meisten Fällen durch klassisches Aufzwängen von Türen und Fenstern, dabei wird nach Schwachstellen – wie zum Beispiel gekippten Fenstern, Terrassentüren oder auch Kellerschachten – gesucht. Die Täter durchsuchen vor allem Räume, in denen Tresore, Bargeld, Schmuck und sonstige Wertgegenstände vermutet werden."

Ballungsraum ist beliebter

Objekte in Ballungsräumen und entlang von Hauptverkehrswegen seien bei Einbrechern besonders beliebt, weniger häufig, aber doch, passieren Dämmerungs-Einbruchsdiebstähle auch im ländlichen Raum. "Häufig kundschaften die Täter geeignete Objekte auch schon im Vorhinein ganz genau aus." Generell liege die Aufklärungsquote beim Einbruchsdiebstahl in Oberösterreich bei rund 20 Prozent.

"Wenn bestimmte Tatmuster erkannt werden und günstige Umstände, zum Beispiel Zeugenhinweise, vorliegen, dann steigen die Chancen, Täter zu ergreifen", sagt der Bezirkspolizeikommandant.

"Trend in Richtung Videoüberwachung"

Norbert Gruber hat sich im Bezirk Freistadt dem Schutz vor Einbrechern verschrieben. Er ist Geschäftsführer der Firma GVI Vertriebs- GmbH. & Co. KG in Freistadt. Das auf Sicherheitstechnik spezialisierte Unternehmen stattet nicht nur Gewerbe, Industrie und Großhandelskunden, sondern auch private Einzelpersonen aus. "Der Privatbereich wird immer stärker", bestätigt Gruber. Neben einbruchssicheren Türen mit Qualitätsschlössern und der mechanischen Sicherung von Kellerfenstern und Nebeneingängen als Grundlage geht der Trend vor allem immer mehr in Richtung Videoüberwachungen mit integrierter Alarmfunktion:

"Die heutigen Überwachungssysteme bieten einen unglaublichen Komfort. Bilder und Alarmmeldungen bekommt man einfach auf das Handy. Überall, wo es Internet gibt, kann man nachsehen, was zu Hause gerade los ist."

Für jede Geldbörse

"Gute Überwachungskameras kosten zwar um ein paar Euro mehr als billige Funkkameras, dafür sind sie manipulationssicher, machen gestochen scharfe Aufnahmen auch bei Nacht und sind trotzdem in einer Preisklasse, die sich jede und jeder leisten kann. Qualität kostet zwar ein bisschen mehr als Billigware, dafür gibt es hier Service, die Möglichkeit der Fernwartung über das Internet sowie fix-fertige Systemübergaben mit bereits installierten Apps am Handy."

Tipps der Polizei

Tipps zur Prävention:

  • Fenster, Terrassen- und Balkontüren immer schließen
  • Zeitschaltuhren und Bewegungsmelder für Innen- und Außenbeleuchtung
  • Gute Nachbarschaft
  • Verdächtiges der Polizei melden
  • Leitern, Gartenmöbel und frei herumliegendes Werkzeug im Haus versperren

Wenn der Täter anwesend ist:

  • Einen Namen rufen, als wär man nicht allein im Haus
  • Licht anschalten
  • Flucht ermöglichen
  • Details vom Erscheinungsbild des Täters merken
  • Polizei unter 133 rufen und Verbindung halten
  • Nichts berühren oder gar verändern

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Kommentar:
Dämmerungseinbrüche, vor denen auch die Polizeiinspektion Freistadt regelmäßig warnt, lösen bei den Opfern im ersten Moment immer Schock aus. Oft bleiben bei den Betroffenen auch langfristig psychische Probleme. Sie fühlen sich in ihren eigenen vier Wänden zum Beispiel nicht mehr sicher oder haben sogar Angstzustände und Schlafstörungen. Nicht selten sind die psychischen Folgen schwerwiegender als der materielle Schaden, der durch den Einbruch entstanden ist. Hier können Sicherheitsvorkehrungen an Fenstern und Türen helfen, damit man sich wieder geschützt fühlt.

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