AUSSTELLUNG
Einzigartiger Blick auf das Werk von Carl Kronberger
FREISTADT. "Späte Rückkehr in die Vaterstadt" lautet der Titel einer aktuellen Ausstellung, die bis 4. Oktober im Mühlviertler Schlossmuseum Freistadt zu sehen ist. Gezeigt werden Werke des Genremalers Carl Kronberger.
Kronberger wurde am 7. März 1841 als sechstes Kind von Anton und Anna Maria, geborene Mader, in der Böhmergasse Nummer 8 ("Gasthof zum Goldenen Hirschen") geboren. Er hatte zwei Halbgeschwister aus der ersten Ehe seines Vaters mit Katharina Enzendorfer, die 1830 verstarb. Seine Mutter war nach dem Tod des Vaters im Jahr 1849 alleine verantwortlich für die Kinder. Carl Kronberger absolvierte eine Lehre als Dekorationsmaler in Linz. Er beschloss mit 18 Jahren, nach München an die Akademie der bildenden Künste zu gehen. Dort studierte er nur kurz und bildete sich dann als Autodidakt fort.
Berlin, London und St. Louis
Obwohl er in München sesshaft wurde, besuchte er seine Heimatstadt häufig und blieb ihr stets verbunden – nicht zuletzt auch dem Männergesangsverein, dessen Banner er 1863 gestaltete. 1873 präsentierte er auf der Wiener Weltausstellung das Gemälde „Die Pfleggerichtsverhandlung“, mit dem er die Goldmedaille gewann. Ab 1877 finden sich immer wieder Werke von Kronberger in der damals sehr renommierten Zeitschrift „Gartenlaube“. Diese erschien schon ab der Mitte des 19. Jahrhunderts und war als „Illustriertes Familienblatt“ sehr beliebt. Dadurch hatte Kronberger die Möglichkeit, seine Werke einem breiten Publikum zu präsentieren. In den 1890er Jahren beteiligte sich Kronberger an Ausstellungen in Wien, München, Berlin, London und sogar in St. Louis (USA). Kronberger starb 1921 in München.
Bekannt für Charakterköpfe
Bekannt ist Kronberger für seine Charakterköpfe, seine spezifisch gemalten Gesichter und feinsinnig komponierten Alltagsszenen. Einem privaten Sammler aus Freistadt ist es zu verdanken, dass diese Ausstellung überhaupt möglich ist. Er stellte dem Mühlviertler Schlossmuseum Freistadt drei Skizzenbücher für die Präsentation sowie für die Digitalisierung und Faksimilierung zur Verfügung. "Das ermöglicht einen neuen und einzigartigen Blick auf das Gesamtwerk des Künstlers", sagt Nicole Wegscheider, die Gestalterin der Ausstellung. Ein besonderes Novum stellen die vielfältigen Darstellungen von Kindern dar, die in diesem Rahmen erstmals gezeigt werden können.
Carl Kronberger (Wikipedia)
Mühlviertler Schlossmuseum Freistadt
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.