Internetkriminalität
Es wird immer schlimmer im Bezirk Freistadt
Alarmierend! Allein im ersten Halbjahr 2022 gab es im Bezirk Freistadt 115 Anzeigen mit Internetbezug.
BEZIRK FREISTADT. Es geht um Bestellbetrug, Datenmissbrauch, Phising, Sextortion, Love-Scam und viele andere Delikte. Die Anzahl der Betrügereien mit Internetbezug sind oberösterreichweit im Steigen begriffen. Auch vor dem Bezirk Freistadt machen die cyberkriminellen Aktivitäten nicht halt. Im Gegenteil! "Es wird immer schlimmer", sagt Bezirkspolizeikommandant Franz Schmalzer. Die Polizei kommt mit der Schulung von Mitarbeitern, die diese neue Form der Kriminalität kompetent bearbeiten können, kaum noch nach. Pro Bezirk sind es derzeit zwei Beamte, die das notwendige Know-how haben.
Auch Jugendliche unter den Opfern
"Auch im Bezirk Freistadt fallen immer mehr Menschen auf Gauner herein", sagt Schmalzer. Im ersten Quartal 2022 nahmen die Polizisten zwischen Leopoldschlag, Pregarten und Königswiesen 56 Anzeigen mit Internetbezug entgegen, im zweiten Quartal waren es 59. Das macht in Summe 115 Anzeigen von 1. Jänner bis 30. Juni, in denen es vorwiegend um Betrug, aber auch Erpressung oder Nötigung ging. Eine klassische Tagesmeldung der Polizei sieht so aus: "Ein bislang unbekannter Täter lockte einem 14-jährigen Burschen unter dem Vorwand, einen Laptop kaufen zu wollen, mittels gefälschter Homepage die Kartendaten sowie den Sicherheitscode der Debitkarte heraus." Der Schaden für den jungen Pregartner hielt sich noch einigermaßen im Rahmen: Er lag im dreistelligen Eurobereich lag.
128.283 Euro sind futsch
Viel schlimmer erwischte es eine Freistädterin, die über einen angeblichen Gewinn bei einem Amazon-Gewinnspiel informiert wurde. Um das Geld zu erhalten, musste die 60-Jährige ihre Kontonummer, ihre Verfügernummer sowie den Sicherheitscode ihrer Bankomatkarte bekanntgeben. Das Opfer wurde danach unzählige Male aufgefordert, die Transaktion zu bestätigen. Sie kam diesen Aufforderungen nach und hat jetzt einen Schaden, der sich im fünfstelligen Eurobereich bewegt. "Manche Menschen sind einfach viel zu gutgläubig", sagt Schmalzer und appelliert: "Legen Sie ein gesundes Misstrauen an den Tag und lassen Sie sich auf nichts ein!" Machen Sie es auf jeden Fall nicht so wie jener Mann aus dem Bezirk Freistadt, dem die große Liebe vorgegaukelt wurde. Er überwies im Zeitraum von August 2019 bis Juni 2021 insgesamt 128.283 Euro an eine gewisse "Kati Barns", die es in Wirklichkeit gar nicht gab.
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AKTUELLER LAGEBERICHT AUS OÖ
OBERÖSTERREICH. Alle drei Monate legt die Landespolizeidirektion einen Lagebericht vor, in dem alle Delikte mit Internetbezug nach Häufigkeit und Bezirken aufgeschlüsselt sind. Mit Abstand auf Platz eins liegt der Bestellbetrug – am häufigsten betroffen ist die Plattform Willhaben, gefolgt von Facebook und Ebay. Die Landespolizeidirektion weist in ihrem Bericht auch immer wieder auf aktuelle Phänomene hin. So wurden seit April 2022 vermehrt Fälle bekannt, in welchen sich die Täter auf bestehende Facebook-Accounts einloggen und kinderpornografische Dateien hochladen. Zugenommen hat auch der "Tochter/Sohn-Betrug" mittels Whats-App. Dabei geben sich die Täter als Kind des Opfers aus und teilen mit, dass sie eine neue Rufnummer hätten. Im Laufe des Gesprächs ersuchen die Opfer um die Überweisung von dringend fälligen Rechnungen auf ein Konto der Täter. Im Trend liegt auch der Telefonbetrug. Nimmt man einen Anruf entgegen, meldet sich eine Tonbandstimme und man erhält die Anweisung, ein Remote-Programm auf dem PC zu installieren. Ziel der Täter ist entweder der Zugriff auf Datenträger oder das Generieren von hohen Telefongebühren.
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