Mediation
Ex-Amtsleiter aus Freistadt ist jetzt Konflikt-Reisebegleiter

Nach seiner Karriere als Stadtamtsleiter in Freistadt startete Karl Wagner als Mediator und Konfliktmanager durch. | Foto: Erwin Pramhofer
  • Nach seiner Karriere als Stadtamtsleiter in Freistadt startete Karl Wagner als Mediator und Konfliktmanager durch.
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FREISTADT. Der ehemalige Amtsleiter Karl Wagner ist jetzt Mediator. Wir haben den 65-jährigen Freistädter zum Gespräch gebeten.

Herr Wagner, warum ist Mediation in einem Konflikt sinnvoll?
Die Mediation sucht keinen Schuldigen, sie beschäftigt sich nicht so sehr mit der Vergangenheit, sondern ist immer zweck- und zukunftsorientiert. Der entscheidende Nutzen für alle: Die Konfliktparteien suchen und definieren die Lösung selbst.

Wie funktioniert das?
Indem nach der Analyse des Konflikts alle persönlichen Ziele, Befindlichkeiten, Beweggründe und Emotionen offen auf den Tisch kommen, werden daraus alle machbar erscheinenden Lösungsoptionen gemeinsam entwickelt. Aus diesen Optionen wählen die Parteien schließlich die für sie beste Alternative aus.

Was ist Ihre Rolle dabei?
Ich führe die Kommunikation – denn daraus entsteht Konsens. Auf dem "Speiseplan" eines Mediators steht unter anderem: Schranken abbauen, Barrieren aus dem Weg räumen, wechselseitige Blockaden wenigstens lockern. Der Mediator begleitet auf einer Reise, indem er auf den Prozess achtet und darauf schaut, dass Kommunikation systematisch in Gang kommt und in Gang bleibt. Je komplexer der Fall, desto aufwendiger und facettenreicher ist natürlich der Prozess, der sich über mehrere Treffen, sprich Sitzungen, erstrecken kann. Mit nur einer Sitzung ist es selten abgetan.

Wann spüren Sie, dass eine Mediation erfolgreich ist?
Wenn die Leute so weit sind, dass sie einander anhören und dann vielleicht auch noch bereit sind, sich in die Lage des oder der anderen zu versetzen, ist meist schon sehr viel gewonnen. Und viel günstiger kommt’s überdies.

Günstiger? Wie meinen Sie das?
Wenn beispielsweise zwei Parteien wegen eines Konflikts vor Gericht ziehen würden, gäbe es per Klage ein Urteil. Eine der beiden Parteien erhielte Recht, die andere Unrecht. Gewinner und Verlierer entstünden. Die Fortschreibung des Konflikts wäre programmiert und die Kosten wären beachtlich, denn schließlich sind Anwälte und Gericht kostspielig. Gelingt durch Mediation eine Lösung, dann haben die Parteien in der Regel sehr viel Geld und Nerven gespart. Inzwischen erkennen auch Rechtsschutzversicherungen den Wert von Mediation und übernehmen vielfach die Kosten.

Bei welchen Themen werden Sie zu Rate gezogen?
Der Bogen spannt sich von Beziehungs- und Familienthemen über Erbschaftsfragen, Wirtschaftsfragen, Nachbarschaftsstreitigkeiten bis hin zu Mitarbeiterkonflikten.

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