Unwetter-Bilanz
Feuerwehren mussten im Sommer schon 400 Mal ausrücken

Die Feuerwehren müssen bei jedem Wetter raus. | Foto: FF Hagenberg
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BEZIRK FREISTADT. "Wie soll das bloß weitergehen?" – Bezirksfeuerwehr-Kommandant Thomas Wurmtödter aus Kefermarkt wirkt nachdenklich, wenn er sich diese Frage selber stellt. "Mittlerweile geht es nicht mehr darum, ob es eine Gemeinde bei einem Unwetter erwischt, sondern welche Gemeinden es besonders schlimm erwischt."

Sturm, Hagel, Starkregen

Mehr als 400 durch Sturm, Hagel oder Starkregen bedingte Einsätze hatten die 74 Feuerwehren im Juni und Juli 2021 zu bewältigen. Die Hälfte allein am Sonntag, 25., und Montag, 26. Juli. "Wenn sich der Himmel verfinstert und das Donnergrollen beginnt, dauert es nicht mehr lange, bis die ersten Alarmierungen eintreffen", sagt Wurmtödter, der seit zweieinhalb Jahren als Bezirksfeuerwehr-Kommandant tätig ist.

In Schönau ging es los

Die ersten Hotspots befanden sich am 11. Juni in den Gemeinden Schönau und Pierbach: Straßen wurden durch Hagel und Regen vermurt, Garagen und Keller überflutet, Bäche traten über die Ufer. Das nächste Starkregen-Ereignis wurde am 21. Juni in Unterweitersdorf verzeichnet: Innerhalb kürzester Zeit gingen 100 Liter pro Quadratmeter nieder. Mit Unterstützung der umliegenden Feuerwehren mussten 18 Einsätze abgearbeitet werden.


Abgedeckte Dächer und Vermurungen

Am 25. Juli war schließlich fast der ganze Bezirk Freistadt betroffen. Allein in Tragwein gab es 51 Einsatzstellen, weitere 14 in Freistadt und elf in Hagenberg. "Die Einsätze deckten die ganze Palette ab: umgestürzte Bäume, überflutete Keller, abgedeckte Dächer und Vermurungen", sagt Wurmtödter. Einen Tag später wurden in Königswiesen ein Firmengelände und das Altstoffsammelzentrum von der Großen Naarn überflutet. Entwurzelte Bäume machten Straßen unpassierbar, mehrere Muren rissen Straßenteile weg und bedrohten zahlreiche Häuser.

Assistenzeinsätze in Urfahr-Umgebung

Der Kommandant ist stolz auf seine 74 Feuerwehren, die nicht nur im Bezirk Freistadt hervorragende Arbeit geleistet haben. Sie halfen mit ihren Teleskopmastbühnen auch tagelang im Bezirk Urfahr-Umgebung aus. Dort erwischte es Reichenau, Hellmonsödt und Gramastetten besonders arg.

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74 Feuerwehren sorgen für Sicherheit

BEZIRK FREISTADT. Nachdem sich die Feuerwehr Prandegg im Vorjahr aufgelöst hat, verfügt der Bezirk Freistadt aktuell über 73 Freiwillige Feuerwehren und eine Betriebsfeuerwehr (Firma Haberkorn, Freistadt). Mit 9.706 Mitgliedern (6.614 Aktive, 2.155 Reserve und 937 Jugendliche) liegt der Bezirk Freistadt oberösterreichweit auf dem zweiten Platz. Bei der Anzahl der Jugendmitglieder nimmt er sogar die Spitzenposition ein. Das Feuerwehrwesen ist in vier Abschnitte gegliedert.

  • Freistadt-Nord: 24 Feuerwehren in Grünbach, Leopoldschlag, Rainbach, Sandl und Windhaag; Abschnittskommandant: Gottfried Kerschbaummayr-Kindermann (FF Summerau).
  • Freistadt-Süd: 17 Feuerwehren in Freistadt, Hirschbach, Kefermarkt, Lasberg, Neumarkt, St. Oswald und Waldburg; Abschnittskommandant: Thomas Kreindl (FF Zeiß).
  • Pregarten: 13 Feuerwehren in Bad Zell, Gutau, Hagenberg, Pregarten, Tragwein, Unterweitersdorf und Wartberg; Abschnittskommandant: Harald Dobusch (FF Wartberg).
  • Unterweißenbach: 20 Feuerwehren in Kaltenberg, Königswiesen, Liebenau, Pierbach, Schönau, St. Leonhard, Unterweißenbach und Weitersfelden; Abschnittskommandant: Markus Diesenreither (FF Unterweißenbach).

Die Gemeinde mit den meisten Feuerwehren ist Rainbach mit sieben (Eibenstein, Hörschlag, Kerschbaum, Rainbach, Sonnberg, Summerau und Zulissen).

Bezirksfeuerwehrkommando Freistadt

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Euro statt Schilling

(Kommentar von Roland Wolf)
Thomas Wurmtödter kann als Urgestein des Feuerwehrwesens bezeichnet werden. Seit 44 Jahren ist er in verschiedensten Funktionen dabei, aber an eine derartige Häufung extremer Unwetterereignisse kann selbst er sich nicht erinnern. Es gab Tage in diesem Sommer, an denen die Sirenen praktisch nicht stillstanden. Wer jetzt noch immer glaubt, der Klimawandel sei - ähnlich wie das Coronavirus – bloß eine Wahnvorstellung, der soll sich die zum Teil heftigen Bilder der Einsätze zu Gemüte führen. Eins ist sicher: Die Einsätze werden nicht weniger werden. Um dafür gut gerüstet zu sein, brauchen die Feuerwehren die bestmögliche Ausstattung. Mit dem "Katastrophen-Schilling", den die einzelnen Gemeinden derzeit pro Einwohner zahlen, ist es nicht mehr getan. Das Mindeste ist ein "Katastrophen-Euro".

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